Schutz und Nutzung bleiben umstritten: Die Villa Wiesental beim St. Galler Hauptbahnhof.

BSA, SIA, Heimatschutz und VCS kritisieren das St. Galler Baugesetz

Die Verbände sind vor der zweiten Lesung des St. Galler Baugesetzes unzufrieden. Ausserdem in der Presse: Zürcher Schulhausnotstand, Bündner Ställe, Bio 3.0 und Ötzi in 3D.


Nächste Woche wird das St. Galler Baugesetz im Kantonsrat erneut behandelt. Dabei gibt einiges zu Reden, beispielsweise ob Mehrwerte unter 30'000 Franken nicht abgeschöpft werden sollen. Vor allem aber, so der Titel des ‹St. Galler Tagblatts›, seien die «Verbände noch nicht zufrieden» mit dem St. Galler Baugesetz. Der VCS kritisiert, dass nur neue Einkaufszentren zur Mitfinanzierung der Verkehrsstruktur verpflichtet werden sollen, obwohl primär Erweiterungen bestehender Grosszentren anstünden. Der Heimatschutz kritisiert, dass keine Mindestanforderungen an das Inventarisierungsverfahren definiert werden und der Kanton die Gemeinden selbst bei nationalen oder kantonalen Schutzobjekten nicht kontrollieren dürfen soll. SIA und BSA kritisieren weiter, dass qualitative Aspekte bei verdichtetem Bauen nicht berücksichtigt würden, weil keine Fachgremien und Studien nötig seien. Obwohl das Gesetz eine gewisse Vereinheitlichung bringe, würde die Chance verpasst, es in der Siedlungsentwicklung besser zu machen als die letzten 20 Jahre.

Weitere Meldungen:


– Zürcher Schulhausnotstand? Der Gemeinderat kritisiert den Stadtrat: Verzögerte Planungen, 44 neue Pavillons, kein Land gesichert für Bauten nach 2024. Laut ‹Tages-Anzeiger› sehen sämtliche Parteien Handlungsbedarf im Hochbaudepartement.

– Ställe ausbauen? Eine Standesinitiative möchte die Bestimmungen lockern. Die ‹Südostschweiz› berichtet aus dem Streit des Grossen Rats: Fünf nach zwölf? Schaumschlägerei? Schlaraffenland für die Natur? Jacuzzis und Bauwut am Berg?

Verteuerung subventionierter Wohnungen: Vielerorts fallen auf 25 Jahre begrenzte Bundesbeiträge weg. Laut ‹Tages-Anzeiger› müssen Mieter oder Sozialversicherungen die Mehrkosten von bis zu 90 Prozent zahlen.

– Bio 3.0: Auf einer Doppelseite berichtet die ‹Wochenzeitung›, wie die Schweiz 2035 zum Bioland wird und wie «precision farming» Bauern vor die Computer und Roboter hinter das Unkraut bringt.

– Bürokratisch-grüntechnischer Komplex: Laut ‹Weltwoche› regieren Gutmenschenämter (ARE, Bafu, BfE, Deza), NGOs und links-progressive Sozialorganisationen die Schweiz «am Abgrund der Planwirtschaft» (Verballhornung eines besprochenen Buchs).

– Ötzi 3D-gedruckt: Die ‹Basler Zeitung› berichtet nicht über Self-Maker, sondern über den US-Paläokünstler Gary Staab, dessen Gletschermumie aus Harz nun auf Tour geht.

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