Das beanstandete Gedicht

Alleen und Blumen

Kunst am Bau im Gegenwind: In Deutschland ist ein Streit um ein Gedicht Eugen Gomringers entbrannt, das an der Fassade der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin zu lesen ist.


In Deutschland ist ein Streit um ein Gedicht des bolivianisch-schweizerischen Schriftstellers Eugen Gomringer, Begründer der Konkreten Poesie, entbrannt. Die acht Zeilen, die für Aufruhr sorgen, sind seit 2011 an der Fassade der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin zu lesen. Der Allgemeine Studentenausschuss (Asta) fordert eine Übermalung, weil das Gedicht «eine klassische patriarchale Kunsttradition» reproduziere: Die Frauen seien ausschliesslich schöne Musen, die den männlichen Künstler zu kreativen Taten inspirierten. Zudem erinnerten die Zeilen «unangenehm an sexuelle Belästigung, der Frauen alltäglich ausgesetzt sind». Über die merkwürdige Debatte «irgendwo zwischen Literaturanalyse und Sexismus» berichtet heute der «Tages-Anzeiger». Zur eigenen Meinungsbildung wird auch eine deutsche Übersetzung des Gedichts gedruckt. Wir wollen sie Ihnen nicht vorenthalten:

Alleen

Alleen und Blumen

Blumen

Blumen und Frauen

Alleen 

Alleen und Frauen

Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer

WEITERE MELDUNGEN

– Die «Weltwoche» ist sehr beeindruckt vom Künstler Not Vital und seinem Architektenbruder Duri. Im Artikel «König des Unterengadins» erfahren wir unter anderem, dass Not für 7,9 Millionen Franken das Schloss Tarasp erworben hat, mit Strohhut im Bentley durch die Dörfer kurvt und in Patagonien eine Insel besitzt, während Duri alte Engadinerhäuser mit Materialien aus der Region renoviert, «kombiniert mit modernen Elementen». (Artikel online nicht verfügbar)


– Die Besetzung des Koch-Areals in Zürich-Albisrieden ist aus den Schlagzeilen verschwunden. Die «Neue Zürcher Zeitung» schreibt von einer «verdächtigen Stille».

– Von «Anzeichen für eine Trendwende im Schweizer Bau» berichtet ebenfalls die «NZZ». Mit dem Herbst sollte die erwünschte Abkühlung kommen.

– Die eigentlich «sehr sehenswerte» Ausstellung «Schweizer Berge» im Kunstmuseum Basel werde durch falsche Rahmen gestört, befindet die «Basler Zeitung».(Artikel online nicht verfügbar.)

– «Aussersihl braucht keine weitere Aufwertung», findet Beat Metzler in seinem Kommentar im «Tages-Anzeiger», und stellt sich gegen die Idee einer Überdeckung des Seebahnhgrabens.




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