Konzeptskizze zur Nutzungsplanung: Dorfzone (rot), erweiterte Dorfzone (grün), Arbeitszonen (orange). 1 Bilten 2 Niederurnen 3 Oberurnen 4 Näfels 5 Mollis 6 Filzbach 7 Obstalden 8 Mühlehorn 9 grüne Ebene 10 Walensee 11 Linthkanal Skizze: Peter Märkl Fotos: Studio Märkli (Pläne)

Weg mit W2!

Die Landschaft und der öffentliche Raum sollen im Zentrum des radikal neuen Baureglements für Glarus Nord stehen. Treibende Kraft ist der Architekt Peter Märkli.

Eine Ausnützungsziffer gibt es nicht mehr. Auch keine Baumassenziffer. Es gibt keine Wohnzonen mehr wie W2, W3 und WG3. Keine Traufhöhen, Gebäudelängen oder Mehrlängenzuschläge, keine Fassadenanteile von Attikas, keine Vorschriften zu Material, Farbe oder Fenstern. Der Architekt Peter Märkli, die Landschaftsarchitektin Rita Illien und das Planungsbüro STW haben für Glarus Nord ein von Grund auf neues Baureglement entworfen, das zurzeit öffentlich aufgelegt ist. Die Gemeinde entstand 2011 aus dem Zusammenschluss der acht Dörfer Bilten, Niederurnen, Oberurnen, Näfels, Mollis, Filzbach, Obstalden und Mühlehorn und hat gut 18 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Wenn Baureglemente vom Genfer- bis zum Bodensee fast identisch gedacht und formuliert sind, müssen wir uns nicht wundern über eine Nivellierung von Traditionen und Differenzen, die die Baukultur einst so reichhaltig machten. Das Baureglement eines Bergdorfs muss sich von einem im Mittelland unterscheiden, sagen Märkli und seine Mitarbeitenden Elisabeth Rutz und Steve Roth. Es gilt, das Ortsbildprägende zu festigen. Die Liebe zur Landschaft beim Wort genommen «Die Menschen aus Glarus Nord sagten uns, dass sie ihre Landschaft lieben. Wir haben sie beim Wort genommen», sagt Märkli. Darum betrifft die wichtigste Vorgabe des neuen Baureglements die Landschaft. Künftig müssen in Glarus Nord in den Dorfkernen dreissig Prozent, darum herum fünfzig Prozent einer Parzelle unverändert bleiben. Unverändert heisst: weder ober- noch unterirdisch bebaut, in der Topografie nicht verändert oder wieder hergestellt. Landschaft und Gelände dürfen nicht mehr nach Belieben gebändigt und den Begehren der Bequemlichkeit gefügig gemacht werden. Sie sind vor dem Einebnen und Verstützmauern sicher. Für Märkli sind Städtebau und Dorfbau Gemeinschaftswerke. Das Gemeinwesen bekennt sich zu seinem Raum und gestaltet ihn lebenswert....
Weg mit W2!

Die Landschaft und der öffentliche Raum sollen im Zentrum des radikal neuen Baureglements für Glarus Nord stehen. Treibende Kraft ist der Architekt Peter Märkli.

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