Ehemalige Industriebrache Malley, Collège du Léman, Place du Marché und der Bahnhof in Renens. Fotos: G. Bally/Keystone, Matthieu Gafsou/Localarchitecture

Wakkerpreis 2011 an Lausanne West

Bereits zum vierzigsten Mal vergibt der Schweizer Heimatschutz den Wakkerpreis. Zum Jubiläum geht die Auszeichnung dieses Jahr gleichzeitig an die neun Gemeinden von Lausanne West.

Bereits zum vierzigsten Mal vergibt der Schweizer Heimatschutz den Wakkerpreis. Zum Jubiläum geht die mit 20'000 Franken dotierte Auszeichnung dieses Jahr ausnahmsweise gleichzeitig an neun Gemeinden: Die im Westen von Lausanne gelegenen Ortschaften Bussigny, Chavannes, Crissier, Ecublens, Prilly, Renens, St-Sulpice, Villars-Ste-Croix sowie Lausanne erhalten den Preis «für ihr koordiniertes Vorgehen bei der Gebietsentwicklung, beim Aufwerten der bestehenden Wohnsituationen und beim der Schaffung einer gemeinsamen Identität». Der Heimatschutz will damit nicht eine Postkartenidylle, sondern eine Vision auszeichnen. «Der einst landwirtschaftlich geprägte Westen von Lausanne hat sich chaotisch entwickelt», heisst es in der Medienmitteilung. Um auf die schnelle und verzettelte Verstädterung zu reagieren, haben sich die neun Gemeinden im Jahr 2000 zusammen mit dem Kanton Waadt auf ein Baumoratorium geeinigt und sich über ein politisches Abkommen miteinander verbunden. Als Werkzeug haben sie sich den Richtplan «Schéma directeur de l’Ouest lausannois» gegeben.

Seit 2003 nimmt die Vision nun in konkreten Projekten Form an. Der Heimatschutz lobt insbesondere den guten Einbezug der Wohnbevölkerung und das systematische Ausschreiben von Architekturwettbewerben. Als Beispiele für die hohe Qualität werden die neue Place du Marché in Renens, die ehemalige Industriebrache Malley oder der Bahnhof Renens genannt. «Die Vision löste eine Dynamik des Wandels aus, die darauf abzielt, die Wohnqualität der Bewohner zu verbessern», so der Heimatschutz. Er begrüsst den gemeinsamen Willen, den «Quartiergeist zu stärken in einem Umfeld, das nicht von vornherein identitätsstiftend wirkt». Lausanne West stehe beispielhaft für Agglomerationen in der Schweiz, die sich «im toten Winkel der Gesellschaft» entwickelten. Die neun Gemeinden stellen sich mit der gemeinsamen Planung dieser Herausforderung. Mit dem Wakkerpreis 2011 sollen sie in ihrem Vorgehen bestärkt werden.

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