Städtebauliches Modell zum Masterplan Hochschulgebiet Zürich Zentrum

Städtebau oder Spital?

Am Städtebau-Stammtisch zum Hochschulquartier Zürich flogen die Fetzen. Die Verantwortlichen verteidigten das bisherige Vorgehen mit Sachzwängen, die Kritiker verlangten eine städtebauliche Grundsatzdebatte.

Universität, ETH und Unispital wollen das Hochschulquartier in Zürich massiv verdichten. Schon lange wird daran geplant, aber eine öffentliche, kritische Auseinandersetzung damit fehlte bisher. Hoch waren darum gestern Abend die Erwartungen am Städtebau-Stammtisch, den Hochparterre zusammen mit dem BSA Zürich und Architekturforum organisierte. Und tatsächlich: Die Diskussion wurde zu einer grossen «Chropfleerete», bei der der Unmut über die bisherige Planung die Stimmen zum vibrieren brachte. Zwar hatte Peter Bodmer, Projektdelegierter für das Generationenprojekt Berthold, zu Beginn versucht, die Wogen zu glätten. Man habe alle Optionen mit Studien geprüft, viele Funktionen würden ausgelagert aus dem Zentrum, etwa in den Circle beim Flughafen, zudem sei der Zeitplan alles andere als schnell. Doch damit konnte er die Kritik von Architekt Christoph Haerle nicht entschärfen, der im Beurteilungsgremium der Studien gesessen war. «Ich habe die Mentalität der Besteller von Anfang an als maximal empfunden.» Die Bestellung sei nie kritisch hinterfragt worden. Insbesondere das Spital, das am meisten unter Zugzwang ist, wollte das Maximum statt das Optimum. Kantonsplaner Wilhelm Natrup beschwichtigte: Schon jetzt habe man die Flächen um 10 Prozent reduziert und werde wohl noch weiter runterfahren. Und für Mike Guyer von Gigon/Guyer Architekten, die eine der Vertiefungsstudien verfasst hatte, ist klar: «Selbst wenn man die Flächen um 30 Prozent verringert, bleiben die Herausforderungen.» Doch Haerle liess nicht locker: «Das Verfahren hatte etwas Klandestines. Das ist gefährlich.» Das wiederum versetzte Guyer in Rage: «Ich finde es deprimierend, wie schweizerisch wir uns verhalten», ärgerte er sich. Andere Städte wären froh über eine solche Chance. Zudem sei das Projekt genügend diskutiert worden. Natrup wies auf die grosse Komplexität und die vielen Unsicherheiten ...
Städtebau oder Spital?

Am Städtebau-Stammtisch zum Hochschulquartier Zürich flogen die Fetzen. Die Verantwortlichen verteidigten das bisherige Vorgehen mit Sachzwängen, die Kritiker verlangten eine städtebauliche Grundsatzdebatte.

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