Sri Lanka zehn Jahre nach der Tsunami-Katastrophe: Gespendete Häuser benötigen schon Reparaturen. Fotos: Offroad Reports

Spuren eines Versprechens

Vor zehn Jahren zerstörte ein Tsunami die südasiatischen Küsten. Für den Wiederaufbau traf viel Geld ein, auch aus der Schweiz. Trotzdem warten die Menschen noch auf ein besseres Leben.

Sechs Wochen nach dem verheerenden Tsunami vom 26. Dezember 2004 reisten wir, zwei Journalisten aus der Schweiz (siehe unten «Der Film»), erstmals nach Sri Lanka: Wir trafen Traumstrände übersät von Trümmern an, entlang der Strassen begegneten uns die Logos der internationalen Hilfsorganisationen, die Zeltlager eingerichtet und Nothilfe gebracht hatten. Die Aufräumarbeiten waren in vollem Gang. Die Katastrophe hatte vor allem arme Fischer und Tagelöhner getroffen. Tausende waren in den Fluten gestorben, Häuser und Hütten waren zerstört, Hab und Gut fortgeschwemmt worden. Die Nachrichten und Bilder aus dem Katastrophengebiet lösten damals eine einmalige Welle der Solidarität aus: Weltweit wurden mehr als 7 Milliarden Schweizer Franken gespendet, rund 300 Millionen allein in der Schweiz. Nach der Nothilfe setzten die Hilfsorganisationen den grössten Teil dieser Gelder für den Wiederaufbau ein. ‹Rebuild for the Better› lautete das Motto: Der Wiederaufbau sollte die Lebensbedingungen der Betroffenen dauerhaft verbessern. Heute, zehn Jahre nach der Katastrophe, ist das Geld ausgegeben, die allermeisten Projekte sind abgeschlossen. Wir wollten wissen, ob das Versprechen von damals eingelöst wurde, ob es den Ärmsten heute tatsächlich besser geht – und haben uns auf Spurensuche vor Ort gemacht.In die eigenen TaschenLaut Statistik wurden in Sri Lanka mit internationaler Hilfe mehr als 100 000 Häuser neu gebaut oder repariert. Auf der Fahrt entlang der Küste fallen uns allerdings erst einmal die zahlreichen Ruinen auf, die bis heute bestehen. Gespenstisch wirkende Mauerfragmente lassen erahnen, wie dicht die Strände über weite Strecken einst besiedelt waren. Heute treffen wir nur noch ein paar Fischer an, die Netze flicken und an ihren Booten hantieren. Ihre Häuser aber – die Dörfer, in denen sie mit ihren Familien leben – stehen nun anderswo.Zum Beispiel in Manda...
Spuren eines Versprechens

Vor zehn Jahren zerstörte ein Tsunami die südasiatischen Küsten. Für den Wiederaufbau traf viel Geld ein, auch aus der Schweiz. Trotzdem warten die Menschen noch auf ein besseres Leben.

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