Blick auf Baden. In der Bildmitte die Altstadt, im Hintergrund Baden Nord. Fotos: Luftbilder der Schweiz

Mut und Wille

Drei ehemals gewichtige Planer in Baden bilanzierten an einer Podiumsdiskussion ihre Arbeit. Die Ausführungen von Gerhard Schibli, Joseph Tremp und Hans Wanner machten deutlich, wie sehr der Zeitgeist die Planung bestimmt.

Kürzlich blickten drei ehemals gewichtige Männer der Stadtplanung Badens zurück. Stadtingenieur Gerhard Schibli, Stadtarchitekt Joseph Tremp und Stadtplaner Hans Wanner prägten ab 1960 während vier Jahrzehnten das Bild der Stadt Baden mit. Mitte Juni hatte sie das Historische Museum Baden eingeladen, anlässlich der neuen Dauerausstellung «Geschichte >verlinkt<» an einer Podiumsdiskussion ihre Erkenntnisse zu teilen. In der Wachstumseuphorie der 1960er-Jahren bestimmten radikale Leitbilder für den Städtebau und den Verkehr die Planung. Gemäss diesen Leitbildern wäre das Badener Stadtzentrum vorwiegend zum Arbeiten und Einkaufen genutzt worden, das neu eingemeindete Dorf Dättwil als Satellitenstadt fürs Wohnen. Schibli, Tremp und Wanner folgten solche planerischen und gesellschaftspolitischen Trends und setzten sie teilweise auch um. Die Tabula rasa in der Innenstadt blieb Baden zwar erspart, weil die praktischen Hürden zu hoch, die befürchteten wirtschaftlichen Sanktionen zu stark waren. Realisiert wurden einzelne Elemente: Während Dättwil zum suburbanen Teil Badens heranwuchs, profitiert das Stadtzentrum bis heute von den damals pionierhaften Einkaufstrassen für Fussgänger. Die 1970er-Jahre brachten eine «Phase der Konsolidierung». Ein spezifisches Qualitätsbewusstsein entstand, das sich etwa bei den aus Wettbewerben hervorgegangenen öffentlichen Bauten zeigte. Umweltthemen und gesellschaftliche Anliegen bestimmten die 1980er-Jahre. Reagierend auf das entleerte Stadtzentrum führte Baden in der Bauordnung einen minimalen Wohnanteil ein. Ab den 1990er-Jahren erarbeiteten Stadt und Grundeigentümer den Entwicklungsrichtplan Baden Nord, um das Industrieareal der BBC etappenweise in ein offenes Stadtquartier zu transformieren. Die von Gabriela Barman (Raumplanerin und Architektin, Stadt Baden) moderierte Diskussion bot eine Auseinandersetzung mit dieser Geschich...
Mut und Wille

Drei ehemals gewichtige Planer in Baden bilanzierten an einer Podiumsdiskussion ihre Arbeit. Die Ausführungen von Gerhard Schibli, Joseph Tremp und Hans Wanner machten deutlich, wie sehr der Zeitgeist die Planung bestimmt.

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