Schiffscontainer als Nukleus des Zwischennutzungsprojekts «Lattich».

«Lattich» soll in St.Gallen wuchern

Das Zwischennutzungsprojekt auf dem St.Galler Güterbahnhofareal mit dem symbolträchtigen Namen «Lattich» geht in die zweite Runde.

Im vergangenen Herbst hatte die fürs Agglomerationsprogramm zuständige Regio Appenzell Ausserrhoden–St.Gallen–Bodensee das Projekt «Lattich» initiiert. Die SBB stellten einen nicht mehr gebrauchten Güterschuppen als Kulturraum und Treffpunkt zur Verfügung. Schiffscontainer vor dem Schuppen dienten als Kaffeeküche, Büro und Treffpunkt. Das Projekt hat seinen Namen von jener Pflanze, die sich auf verlassenen Arealen meist als erste wieder ansiedelt. Aus den kleinen Anfängen soll eine Zwischennutzung nach dem Vorbild des Zürcher «Basislager» entstehen.

Weil das St.Galler Güterbahnhofareal vorerst nicht überbaut werden wird – es gehört zum grössten Teil dem Kanton St.Gallen – und weil unklar ist, ob hier nicht ein zusätzlicher Autobahnanschluss entstehen wird, sei eine Zwischennutzung sinnvoll. Ab dem Frühling entsteht neben den Schiffscontainern unter anderem ein Spielplatz für Kinder und ein Gardening-Projekt mit Hochbeeten sowie wiederum ein Verpflegungsbetrieb.

Beim Kulturbetrieb im Güterschuppen sind Ausstellungen und Gastspiele möglich. Er kann aber auch für private oder Vereinsanlässe genutzt werden. Das Baugesuch für diese Umnutzungen ist bereits eingereicht. «Mit Lattich möchten wir dem brachliegenden Areal eine neue Identität geben und diese sicht- und spürbar machen. Gestaltete sowie belebte Aussenräume werden wesentlich dazu beitragen», ist Gabriela Falkner, Co-Präsidentin des neu gegründeten Vereins überzeugt. Co-Präsident Marcus Gossolt ergänzt: «Lattich muss, trotz der zwingenden Professionalisierung, den Charme des Wucherns behalten.» Aus diesem «wuchern» sollen letztlich Arbeitsräume und ein «Innovationsumfeld» für die Kreativwirtschaft entstehen.

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