Die «Charta zur Nachwuchsförderung in der Schweizer Raumplanung» ...

Fachkräftemangel in der Raumplanung

ARE, BPUK, ETH, FSU und 15 weitere Akteure schlagen Alarm. Jährlich gibt es nur halb so viele Absolventinnen vollwertiger Raumplanungs-Studiengänge wie neue Stellen. Damit sich die Situation angesichts Bevölkerungswachstum, Migration, Urbanisierung und Kulturlandverlust nicht verschärft, haben sie nun eine ‹Charta zur Nachwuchsförderung in der Schweizer Raumplanung› unterzeichnet.


«Dingend gesucht: Schweizer Raumplanungsfachleute». Die Medienmitteilung des Netzwerks Raumentwicklung klingt wie eine Stellenanzeige. Das ist keineswegs zufällig, geht es in der Folge doch darum, dass bei privaten Planungsbüros und öffentlichen Verwaltungen «gut und interdisziplinär ausgebildete Fachleute» fehlen, «die mit den hiesigen Verhältnissen vertraut sind». Diese Situation könnte sich verschärfen, denn «in Zeiten wachsender Bevölkerung, starker Migrationsbewegungen, hoher Mobilität, zunehmender Urbanisierung und schwindenden Kulturlandes» übernehmen Raumplaner eine wichtige Schlüsselrolle. Den 60 jährlichen Absolventinnen vollwertiger Raumplanungs-Studiengänge steht schon heute eine etwas doppelt so hohe Nachfrage gegenüber. Damit der seit einigen Jahren existierende «Fachkräftemangel in der Raumplanung» nicht eskaliert, haben die wichtigsten Schweizer Raumplanungsorganisationen nun eine ‹Charta zur Nachwuchsförderung in der Schweizer Raumplanung› unterzeichnet. Sie setzt an mehren Punkten an:

– Ausbildung und Forschung stärken: bestehenden Angebote ausbauen, durchgehende Ausbildungsgänge anbieten, die Forschung ausbauen.

– Nachwuchs fördern: Unterrichtsmaterialien bereitstellen für Maturitäts- und Berufsschulen, Ausbildungsgänge bei den Berufsinformationszentren bekannter machen.

– Berufsbild positionieren: Informations- und Kommunikationsarbeit verstärken und auf potenzielle Nachwuchskräfte ausrichten, Raumplanungsfachleute als Key-Player für nachhaltige räumliche Entwicklung positionieren.

Die Charta ist unterzeichnet von 19 Berufsverbänden, Fachorganisationen, Universitäten, Hochschulen und privaten Arbeitgebern. Darunter das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), die Schweizerische Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz (BPUK), die Vereinigung für Landesplanung (VLP), der Fachverband Schweizer Raumplaner (FSU) sowie die ETH Zürich, die Universität Genf und mehrere Fachhochschulen. Dass die Unterzeichnenden vor allem aus der Deutschschweiz kommen, verwundert kaum, denn in der West- und Südschweiz fehlen umfassende Ausbildungsangebote. Doch auch in der Deutschschweiz fehlt «ein breites universitäres Vollzeitstudium».

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