Das Gründungsfest des Vereins ‹nossa staziun›. Fotos: zVg

Der Bahnhof Lavin soll im Dorf bleiben

Die Rhätische Bahn will den Bahnhof in Lavin schliessen und auf die grüne Wiese verschieben. Doch dagegen formiert sich Widerstand.

Seit über 100 Jahren steht der Bahnhof von Lavin erhaben über dem Dorf, aber doch zentral in diesem. Er ist das Eingangstor zur Gemeinde im Unterengadin. Damit soll nun Schluss sein. Die Rhätische Bahn plant, den Bahnhof Lavin zu schliessen und ihn über einen halben Kilometer ausserhalb des Dorfes neu zu errichten. Dort soll jedoch kein einladender Bahnhof stehen – vorgesehen ist eine profane, unpersönliche Haltestelle, wo neben den Perrons lediglich noch eine schmucklose Glaskabine Platz findet. Als Grund für die Verlegung gibt die RhB die Erfüllung des Behindertengleichstellungsgesetzes an. Laut RhB kostet die Sanierung des bestehenden Bahnhofs rund 20 Millionen Franken, der neue Bahnhof käme lediglich auf knapp 13 Millionen Franken zu stehen. Und mit dem neuen Bahnhof könnte die RhB ihre Planungsfehler beim Bau des Vereinatunnels und des Umsteigebahnhofs Sagliains korrigieren, wie sie einräumt.
Doch in Lavin regte und regt sich Widerstand. Was klein begonnen hat, wächst zur Bewegung. Mehr als hundert Leute gründeten am Sonntag, 21. August den Verein ‹nossa staziun› und liessen die stimmungsvolle Gründungsversammlung mit einem Fest am Bahnhof ausklingen. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, den Bahnhof im Dorf zu erhalten – behindertengerecht, selbstverständlich – und weiterhin als Treffpunkt, als Ort des sozialen Lebens und der Kultur für Einheimische und Gäste. Vereinsmitglieder und spontane Besucher sollen von der Nähe des Bahnhofs zur Mehrzweckhalle, zu den Hotels, Restaurants, Läden und zum Dorfleben profitieren können. www.nossastaziun.ch

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