Arkadien, die Idylle, hat in der Siedlungsentwicklung durchaus Platz. Fotos: Alexander Jaquemet

Auf der Suche nach dem poetischen Ort

Verdichtung hat wenig mit Architektur und Städtebau zu tun, legt eine Befragung offen. Es braucht Planer, die sich an den sozial erwünschten Lebensräumen orientieren.

Siedlungsräume werden von der Gesellschaft und der Wirtschaft geprägt und gelebt. Sie entwickeln sich aufgrund konkreter Bedürfnisse innerhalb der planerischen Spielräume, die Nutzern zugestanden werden. Bei der Umsetzung der Siedlungsentwicklung nach innen geht es deshalb nicht in erster Linie darum, Akzeptanz für die zusätzliche bauliche Dichte zu gewinnen. Zentral ist die Zustimmung zur veränderten Nutzung des Raums, die mit der baulichen Verdichtung einhergeht. Siedlungsverdichtung greift also dann, wenn hinter den Plänen auch klare Strategien stehen, wie man die betroffene Bevölkerung für eine veränderte Nutzung gewinnen kann. Und wenn sie jene Akteure ins Boot holt, die die Rahmenbedingungen für die veränderten Nutzungen mitgestalten. Eine Studie, die das Büro Zimraum Anfang 2016 publizierte, zeigt beispielsweise, dass Verdichtung in der Stadt Zürich befürwortet, in der Agglomerationsgemeinde Bülach akzeptiert und in den ländlichen Gemeinden Oberglatt, Niederglatt und Niederhasli abgelehnt wird. Die repräsentative Befragung von 1800  Personen macht deutlich, dass die Vorstellungen, ob Verdichtung in die Höhe oder in die Breite gehen soll, ob Lücken verbaut oder Areale umgenutzt werden sollen, von Fragen dominiert werden, die wenig mit Architektur und Städtebau zu tun haben. Die Befragung zeigt auch auf, dass bauliche Verdichtung kein Selbstzweck, sondern eine Investition in enger verknüpfte gesellschaftliche und wirtschaftliche Tätigkeiten ist. Was sich die befragten Personen erwünschen, erhoffen und befürchten, ist erstaunlich. Das Näher-Zusammenrücken, das als Dichtestress hochstilisiert wird, nannte die betroffene Bevölkerung am häufigsten als positivsten Effekt der Verdichtung gegen innen. Die Chance auf neue Nachbarn und ein aktiveres Quartierleben schätzen nicht nur die Bewohner der Stadt, sondern auch jene in der Agglomeration und in länd...
Auf der Suche nach dem poetischen Ort

Verdichtung hat wenig mit Architektur und Städtebau zu tun, legt eine Befragung offen. Es braucht Planer, die sich an den sozial erwünschten Lebensräumen orientieren.

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