Der Künstler Harald F. Müller brachte kräftige und identitätsstiftende Farben in den neuen Werkhof des Stadtsanktgaller Gartenbauamtes. Fotos: Hannes Henz / Allemann Bauer Eigenmann Architekten, Zürich

Wie kommt die Kunst zum Bau?

Wenn der Sparhammer fällt, muss immer zuerst die Kunst dran glauben. Das sei aber der schlechteste aller Wege, wurde von allen Seiten am Diskussionsabend des Architekturforums Ostschweiz dieser Tage betont.

«Jetzt auch noch ein Kunstkredit für diesen eh schon viel zu teuren Bau?» Diese Frage taucht in Parlamenten ebenso häufig auf wie in Baukommissionen. Und wenn der Sparhammer fällt, muss immer zuerst die Kunst dran glauben. Das sei aber der schlechteste aller Wege, wurde von allen Seiten am Diskussionsabend des Architekturforums Ostschweiz dieser Tage betont. Das Zürcher Architekturbüro Allemann, Bauer, Eigenmann hat schon verschiedene Alterszentren, aber auch den neuen Werkhof des Stadtsanktgaller Gartenbauamtes realisiert. Patric Allemann schilderte vor Ort und anhand anderer realisierten Bauten, wie er die Angst vor der Kunst am Bau verloren habe. Früher habe er oft befürchtet, «dass jemand aus der Baukommission noch die malende Coiffeuse im Dorf kennt und sie dann den Auftrag für Kunst am Bau bekommt.» Wenn aber eine kunstaffine Person in der Bauherrschaft für ein Werk plädiere und dazu auch Expertenwissen aus der Kunstszene vorhanden sei, dann gelinge die Zusammenarbeit. Denn Architekten wie Kunstschaffende seien gleichermassen Gestalter. Im konkreten Beispiel des Werkhofs für das Gartenbauamt in St.Gallen hätten anfänglich sowohl die Projektleitung im städtischen Hochbauamt als auch viele Mitarbeiter im Architekturbüro von Kunst in einem Werkhof nichts wissen wollen. Bis der Künstler Harald F. Müller alle umstimmen konnte. Das Resultat ist eine fast schon überbordende Farbigkeit der Räume, an der inzwischen alle ihre Freude haben. Vermittlung und klare RegelnFür Karin Frei Rappenecker als Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin ist der Werkhof ein gelungenes Beispiel, weil hier die farbigen Wände identitätsstiftend sind. Zwar könnte auch der Architekt Farbe ins Haus bringen, oft gebe er diese Verantwortung aber lieber ab. Und manchmal müsse die Kunst Aufgaben lösen, die der Architekt nicht schaffe, etwa einen langen Gang so zu gestalten, dass er nicht be...
Wie kommt die Kunst zum Bau?

Wenn der Sparhammer fällt, muss immer zuerst die Kunst dran glauben. Das sei aber der schlechteste aller Wege, wurde von allen Seiten am Diskussionsabend des Architekturforums Ostschweiz dieser Tage betont.

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