Reden und singen in Bos-cha

Unterwegs mit Köbi Gantenbein

Zum siebten Mal lud das Zentrum für Gegenwartskunst, «Nairs», in Scuol zur Wanderung mit dem Thema «Kirchen – Klänge – Worte». Der Nachmittag zeigte: Hochparterre-Chefredaktor Köbi Gantenbein wäre auch ein guter Pfarrer geworden.

Angefangen hatte es mit einer kleinen Gruppe von rund zwanzig Personen, die Köbi Gantenbein auf einer Wanderung im Unterengadin begleitete, den Hinweisen im Buch «Himmelsleiter und Felsentherme – Architekturwandern in Graubünden» folgend (Rotpunkterlag). Später kamen Magda Vogel (Stimme) und John Wolf Brennan (Orgel, Harmonium) dazu und erfüllten die unterwegs besuchten Kirchen mit Tönen und experimentellem Gesang.

Inzwischen fand am vergangenen Donnerstagnachmittag die siebte «Himmelsleiter»-Veranstaltung mit den drei Protagnisten statt – gut sechzig Personen wanderten von Ftan über Bos-cha nach Guarda. Nachdem Magda Vogel und John Wolf Brennan das Publikum in den Kirchen von Ftan und Guarda mit ungewohnten Tönen in eine andere Welt verführten, stieg Köbi Gantenbein auf die Kanzel und schilderte historische Ereignisse rund um die Reformation und die Dorfbrände im Unterengadin. Seine Auftritte zeigten: Aus ihm wäre auch ein guter Pfarrer geworden – auch wenn er dann seine spitzen politischen Pfeile und seine Fantasie wohl mehr hätte zügeln müssen. Dass er zwischen seinen Reden gerne singt, ist schon legendär. Auf dem Platz in Bos-cha machten Köbi Gantenbein und Magda Vogel die grosse Wandergruppe gar kurzerhand ihrem Chor.

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