Ludmila Seifert und Köbi Gantenbein im Gespräch anlässlich der Vernissage von «Holzschopf und Betonklotz» am vergangegen Freitag im Theater Chur.

Holzschopf und Betonklotz

Köbi Gantenbeins 13. Buch versammelt seine besten Texte zu Bauen, Planen und Landschaft im Kanton Graubünden. Am 23. Juni feierte es im Theater Chur Vernissage.

Wege, Leute und Orte heissen die drei Kapitel in «Holzschopf und Betonklotz», dem 13. Buch von Köbi Gantenbein. Von seinen fast unzähligen Reden und Texten über Planen, Bauen und Landschaft im Kanton Graubünden versammelt er darin 25 selbst ausgewählte Stücke. Darunter Porträts von Persönlichkeiten der Bündnerischen Bauwelt, Kritiken an Zerstörung von Landschaft und Kulturgut, Zerlegungen gesellschaftlicher Bequemlichkeiten und politischer Seilschaften – stets freundlich im Ton und träf im Inhalt. Er brandmarkt die Verbreiterung und Asphaltierung eines Feldwegs als schleichende Zerstörung der Kulturlandschaft, er seziert den Untergang der Therme Vals und er verknüpft romanisches Liedgut mit einer Betrachtung darüber, wie die staatliche Raumplanung vom Bürotisch im Zentrum aus mit der vermeintlichen Alpinen Brache umspringt.


Kurz und kurzweilig sind die Stücke des bildstarken Schreibers. Seine Texte wirken, als wähne er seine Leserinnen stets vor sich, als spreche er mit ihnen, zugänglich und um Himmels willen ja nicht abgehoben. Schelmisch platziert er sperrige, am liebsten überholte oder selbsterfundene Ausdrücke ungeniert und zahlreich. Das macht seine Sprache mittlerweile unverkennbar. «Wer Graubünden liebt, wer sich mit Köbi Gantenbein an diesem Kanton freut und reibt, liest seine Texte mit Gewinn. Mir sprechen sie aus dem Herzen», schreibt Peter Zumthor im Nachwort.


Am 23. Juni feierte «Holzschopf und Betonklotz» im Theater Chur Vernissage vor gut 70 Leuten. Gantenbein las und sprach mit Ludmila Seifert, der Geschäftsführerin des Bündner Heimatschutzes, über ihrer beider Engagement und Kampf für Graubündens Baukultur. Corin Curschellas, Astrid Alexandre und Ursina Giger, zusammen «La Triada», sangen betörend. Durch den Abend führte Köbi Gantenbein gleich selbst und fühlte sich vor dem heimischen Publikum spürbar wohl.

Das Buch ist übrigens nicht in der Edition Hochparterre erschienen, sondern bei Somedia, dem Verlag und Medienhaus, dem Gantenbein seit je verbunden ist und das auch Hochparterre druckt. Kaufen aber kann man es natürlich schon bei Hochparterre.


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