Auch für Theater gilt: Tue Gutes und sprich darüber. Laut, deutlich und wirksam, damit die Leute herbei kommen. Hol also Grafiker herbei für Plakate, Inserate, Programmheft und das Bühnenbild. Die Produktion «Am Franz ä Chranz» in Schwyz setzte dafür auf das Luzerner Büro l’équipe (visuelle), bekannt für die visuellen Auftritte von Galerien, Weinhandlungen, Architekturbüros, Museen. Das Theaterstück spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, worum es geht, steht weiter unten geschrieben, nachdem Idee und Umsetzung der dafür werbenden Grafik gelobt sind. Marc Philipp von l’équipe (visuelle) setzt sein Design in die Zeit, als das Drama geschehen ist. Und bricht den Stil der Zeit natürlich vielfältig. Auf acht Seiten wird das Theaterprojekt in der «Theater Brattig», dem Programm, vorgestellt, gesetzt in einer Frakturschrift, gedruckt in roter und grüner Farbe. Der Designer spielt mit der Sprache, hat tief in den Setzkästen Filets, Girlanden und andere Schmuckelemente ausgegraben, schenkt auch den Sponsoren Inserate wie sie damals waren als mit Schmuckelementen um Aufmerksamkeit gepunktet wurde. In den öffentlichen Raum verlängert l’ équipe die Grafik mit Plakaten, die mit alten Elementen kräftig zeitgenössisch auftreten. In den Bühnenraum verlängert das Design sie so, dass die stark von der Typografie getragene Grafik des 19. Jahrhunderts mit Fotografien und mit Licht auf Textilien geworfen, ein anregendes Bild schafft. Dieses Spiel mit den Zeiten durch die Medien ist schön, geglückt und erfüllt seinen Zweck: Eine durchgehende, stimmige visuelle Atmosphäre. Als Versprechen auf den Plakaten draussen im Theater, mit der Programmzeitung vor und nach dem Theater und als Teil dessen während der Aufführung. F.X. Nager, der Autor, meint zur Grafik für «Am Franz ä Chranz»: «Vor lauter Zukunftsgewandtheit scheint die Gegenwart immer mehr die Verg...