Langsam entleeren sich die Schachteln in den Schweizer Türmen.

Den Inhalt rüberbringen

Die Architektur der Expo in Mailand enttäuscht mehrheitlich. Einige Pavillons können mit der Inszenierung dagegen halten.

Die Architektur der Expo in Mailand enttäuscht. Auch den hügelig gebauten Pavillon Zero, der ins Thema Ernährung einführt, hat man von aussen schnell gesehen. Im Inneren bestaunt man ehrfürchtig eine säulenverzierte Holzwand, in deren Schubladen die Erkenntnisse der Menschheit lagern. Inhalt vermittelt die Kathedrale des Wissens allerdings wenig. Mehr Einsicht liefert ein Stadt-Land-Modell, das den Transport der Nahrungsmittel erklärt, die nachher an der blinkenden Börse gehandelt werden. Ein Drittel davon landet im Abfall, wie ein riesiger Berg aus verfaulten Esswaren eindrücklich zeigt. Auch bei den Länderpavillons gilt: Spannender als die Bauten sind die Inszenierungen. Die Schweiz fällt mit ihrem Beitrag, der seine klare Botschaft räumlich vermittelt, besonders auf. Das Konzept der schwindenden Lebensmittelstapel bewährt sich. Die Besucher essen und trinken und denken dabei nach über die knappen Ressourcen. Dazu gehört jedoch auch die Zeit: Da die Idee jeder Gruppe persönlich erklärt wird, muss man sich gedulden, was nur bei wenigen Pavillons der Fall ist. Auch Deutschland überrascht. Allerdings weniger mit den Membrandächern, die an den kürzlich verstorbenen Architekten Frei Otto erinnern, aber mit gehörig viel Stahl konstruiert sind. Handlich dagegen die Inszenierung: Die Besucher wandern mit einem Notizblock aus Papier durch die Ausstellung, halten ihn an der richtigen Stell in die Luft und schon erscheint wie von Geisterhand eine Projektion darauf. Das technische Gimmick funktioniert tatsächlich, sogar der Schwenk zum nächsten Kapitel klappt einwandfrei. Eine kindliche Unterhaltungsshow am Schluss des Rundgangs lässt die Stimmung leider wieder kippen. Zu viel Disneyland, zu wenig Inhalt.Durchatmen in ÖsterreichGegen den Überdruss hilft ein Besuch im österreichischen Pavillon, wo man tief durchatmen kann. Ein dichter Wald wächst in den Himmel und produz...
Den Inhalt rüberbringen

Die Architektur der Expo in Mailand enttäuscht mehrheitlich. Einige Pavillons können mit der Inszenierung dagegen halten.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.