Basler Kunstpreis an Eric Hattan

Eric Hattan «agiert bisweilen an den Rändern der Wahrnehmung; selbst grossformatige Arbeiten und Kunstprojekte im öffentlichen Raum verweigern den Ausdruck von Monumentalität und stellen stattdessen Zustände her, welche die Fragilität und Relativität des Bestehenden betonen», begründet die Jury ihre Wahl. Mit einigen seiner Kunstprojekte hat Hattan auch die Diskussion um die Halbwertszeit eines Kunstwerks im öffentlichen Raum vorangetrieben. Der Künstler ist der Meinung, dass Kunst im öffentlichen Raum grundsätzlich auch wieder weggeräumt werden darf – einfach in Absprache mit dem Künstler. Dass das nicht immer geschieht, musste Hattan am eigenen Leib erfahren: In Biel lässt die Swisscom seine Arbeit «Zeitreise» verwahrlosen – weder Stadt noch das Unternehmen fühlen sich für den Erhalt zuständig (Themenheft Prix Visarte 2015, Beilage zu HP 9/15). Hattan hat mit seiner neusten Kunst-am-Bau-Arbeit auf die verfahrene Situation in Biel reagiert: Für seine Kunst-und-Bau-Arbeit «Unverrückbar», die anlässlich der Sanierung und Modernisierung der St. Jakobshalle in Basel durch das Architektenteam Degelo und Berrel entstanden ist, hat er die Hauptsäule des 3000 Tonnen schweren Dachs auf einen von ihm ausgesuchten und platzierten 25 Tonnen schweren Findling stellen lassen. «Diese Kunst-und-Bau-Arbeit wird nur schon durch ihr schieres Gewicht unverrückbar und kommt frühestens weg, wenn auch die Halle abgebrochen wird», so der Basler augenzwinkernd. Die feine Ironie, die bei «Unverrückbar» mitschwingt, ist kennzeichnend für Hattans Werk. Auch die Jury freut sich ob Hattans «feinen, hintersinnigen Humor, verbunden mit einer grossen Ernsthaftigkeit und dem Interesse an Störungen, Umstülpungen, Zweckentfremdungen und Aneignungen».