«Kulturelles Erbe zwischen Wertschätzung und Ignoranz». So lautete neulich das Thema des Wissenschaftsapero, den das Bündner Institut für Kulturforschung regelmässig veranstaltet. Eben ist die Basler Fasnacht als Beitrag der Schweiz für die Liste das immaterielle Kulturerbe der Unesco  nominiert worden, in Sils im Engadin hielt Köbi Gantenbein dagegen und schlug vor, dass es der Schweiz gut anstünde auf diese Weltliste statt dessen «das  öffentliche Wort» als zu pflegendes Erbe zu setzen. Meine Damen und Herren AperowissenschafterinnenBegonnen habe ich meinen Beruf mit 14 Jahren mit meiner ersten eigenen Zeitung über Popmusik und Jugendfragen: «Was tun, ich habe Bibeli?» «War Jimi Hendrix ein Bündner?» Ein Jahr darauf war ich als Jüngling bei der Zeitung «Der Freie Rätier» Schreiber zu denselben Themen: «Bibeli erfolgreich mit Eisenwurz bekämpft». Oder:  «Warum Jimi Hendrix ein Bündner ist.» Nach der Matur Redakter bei der Bünder Zeitung, dann – im Unterland – als Werkstudent beim Schweizer Radio. Dann jahrelang auf der Waltz. Seit 25 Jahren schliesslich Chefredakter von Hochparterre, einem Verlag mit Zeitschriften gedruckt und mit einer Zeitung im Internet, mit Büchern, einer Buchhandlung, einer Denkwerkstatt und einem Reisebüro. Kurz – seit 45 Jahren bin ich Journalist. Meinem Beruf sage ich pathetisch VPM, verbi publici minister. Das «öffentliche Wort» ist wohl grad so gut ein kulturelles Erbe wie die die Basler Fasnacht und weitere schöne Eigenarten der Kultur aus der Schweiz. Letztere wird nun ja als einzig wahres öffentliches Kulturerbe der Schweiz für die Liste der Unesco vorgeschlagen. Es ist bedeutsam, weil es – gut gemacht – Diskurs stiftet, Einsichten tragen hilft, ein Geländer im Dasein schmiedet und Heiterkeit und Zuversicht herstellt, dass es nicht immer gleich weitergehen muss mit der Welt. Dass sie sich zum Gu...