Zwei berühmte Illusionisten, zwei Künstlernamen: David Copperfield kam als David Kotkin zur Welt, Harry Houdini wurde als Eric Weisz geboren. Nach ihnen hat Freitag die zwei neusten Taschen benannt. Kotkin und Weisz. Und zwar, weil sie sich wie Zauberer in Luft auflösen können – zumindest im weitesten Sinn. Nachdem vor zwei Jahren die kompostierbare Stoff- und Kleiderkollektion ‹F-abric› lanciert wurde, folgen dieses Jahr nun erstmals Taschen aus Leinen, die zu hundert Prozent zersetzbar sind.Das Rohmaterial aus Flachsfasern stammt, wie bei der Kleiderlinie, aus der Normandie. Da eine Tasche aber robuster sein muss als eine Hose oder ein T-Shirt, entwickelten Freitags gemeinsam mit einem Produktionspartner in Italien eine feste Leinwandbindung. Formal erinnern die Taschen kaum ans bisherige Sortiment. Es gibt keinen Klettverschluss, sondern einen abschraubbaren Metallknopf. Und im Gegensatz zu den Taschen aus gebrauchten LKW-Planen sieht man ihnen die Marke nicht schon von Weitem an. Das Labeling ist zurückhaltender.«Es ging uns weniger um die formale, als um eine inhaltliche Anlehnung an unsere Philosophie», sagt Produktdesignerin Anna Blattert. Die bunte LKW-Plane als dezentes Erkennungsmerkmal findet sich wieder: Der ‹F252 Bandit›, wie der farbige, abnehmbare Schulterriemen aus gebrauchter Plane heisst, sorgt dafür, dass die Taschen zum Rucksack werden können. Schnitttechnisch waren die Längenverhältnisse der Tasche, ihrer Schultergriffe und des Planen-Schulterriemens zu beachten: Für den zeitweiligen Einsatz als Rucksack muss die Tasche eine gewisse Höhe aufweisen, damit sie gut auf dem Rücken zu liegen kommt und dem Velofahrer beim abrupten Bremsmanöver der Inhalt nicht um die Ohren fliegt. Zum anderen kann der ‹Bandit›farblich individualisiert werden, von karminrot über himmelblau bis tannengrün: «Eine Reverenz an unsere Taschen aus LKW-Planen», sag...