Kjus bietet nun basierend auf den Forschungsergebnissen wind- und wasserdichte Freelite-Jacken an, ein Modell für Frauen, eines für Männer.

Ski-Strick

Eine Jacke zu stricken statt zu nähen hat Vorteile. Es fallen weniger Reste an, hat weniger Nähte und isoliert besser. Nun haben Textilforscherinnen der Hochschule Luzern einen Formstrick entwickelt, den Kjus für eine Skijacke nutzt.

Eine Jacke zu stricken und nicht zu nähen hat viele Vorteile. Es fallen am Ende weniger Reste an, das Kleidungsstück hat weniger Nähte und ist besser isoliert. Textilforscherinnen der Hochschule Luzern haben einen Formstrick in 3D entwickelt, den die Firma Kjus aus Hünenberg nun für eine Skijacke einsetzt. «Wie beim Stricken einer Socke formt man den Stoff direkt über die technische Konstruktion», sagt Isabel Müggler Zumstein, Designerin und Forscherin vom Departement Design & Kunst. Sie hat mit ihrem Team vom Kompetenzzentrum Produkt & Textil und mit der Firma LK International, die unter dem Namen Kjus Sportbekleidung im oberen Preissegment herstellt, die Stricktechnik funktional erforscht und perfektioniert. Aus dem KTI-Projekt «Future Skiwear», entstand die Skijacke Freelite, zu 95 Prozent auf der Strickmaschine produziert: «Man kann die Funktion beim Stricken in den Stoff integrieren», erklärt Müggler Zumstein. So verstärkten sie etwa der Jackenstoff an der Schulter, um ihn vor den scharfen Kanten der Ski zu schützen und an der Achsel und am Unterarm ist eine Belüftung eingestrickt. Zudem ist Strickstoff elastisch und dynamisch: «Die üblichen Hightech-Stoffe rascheln, Strick aber geht ruhig mit der Bewegung des Skifahrers mit», sagt die Projektleiterin. Kjus bietet nun basierend auf den Forschungsergebnissen zweilagige wind- und wasserdichte Freelite-Jacken an, ein Modell für Frauen, eines für Männer. Aus Distanz ist das Gestrick kaum sichtbar, was Isabel Müggler Zumstein etwas bedauert. «Wir hätten das gerne radikaler umgesetzt, zum Beispiel auch mit gröberen Strickstrukturen. Doch die Partnerfirma entscheidet, wie sie die Forschungsergebnisse verwertet, sie trägt das Marktrisiko», sagt sie. «Unsere Forschung wird weitergehen, denn Strick kann den Produktionsprozess von funktionaler Kleidung revolutionieren.»

close

Kommentare

Kommentar schreiben