Orgatec-Messeatmosphäre

Schnittstellen zwischen Arbeit, Leben und Lifestyle

Die Folgen der digitalen Vernetzung spüren Alle: Geschäftliches und Privates wirbelt bunt durcheinander. Die diesjährige Büromöbelmesse Orgatec wird diese Phänomene thematisieren.

Aus dem immer engeren Ineinandergreifen von Arbeits- und Privatwelt haben viele Firmen bereits Konsequenzen gezogen. Nicht nur die Vorzeigeunternehmen der digitalen Welt richten heute ihre Arbeitsplätze nach neuen Kriterien ein. Untersuchungen zeigen nämlich, dass die eigenbestimmte Gestaltung des Arbeitsplatzes das Wohlbefinden der Mitarbeitenden stärkt. Wer sich emotional am Arbeitsplatz wohlfühlt, sei bis zu zwanzig Prozent produktiver. Dies stellte Hendrik Hund anlässlich der europäischen Medienkonferenz der Orgatec fest. Hund ist Vorsitzender des Deutschen Verbandes der Büro-, Sitz- und Objektmöbel.
Für diese Branche ist die Büromöbelmesse Köln, die Orgatec, die wichtigste Veranstaltung. Die diesjährige Ausgabe im Oktober wird zeigen, wie man Arbeitsplätze so einrichtet, dass sie der heutigen Kommunikations- und Arbeitskultur entsprechen, in der die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben mehr und mehr verwischen. Deshalb sei es wichtig, Arbeit neu zu denken, betont die Orgatec-Geschäftsführerin Katharina Hamma. Der Arbeitsort der Zukunft sei nicht mehr an einen bestimmten Raum gebunden. Wichtiger seien Wohlbefinden, Inspiration und lebenslanges, spielerisches Experimentieren.
Tomas Ekström, der Präsident der europäischen Büromöbel-Föderation, kennt Erfahrungen aus Schweden, wo die Steuerverwaltung zum begehrten Arbeitgeber geworden sei, weil dort das Büro der Zukunft bereits eingerichtet ist. Die Neueinrichtung von Arbeitsplätzen führe unter anderem zu einem signifikant tieferen Kopfwehpillen-Konsum. Als Vertreter der Möbelhersteller plädiert er aber auch für eine nachhaltige Produktion. Er verlangt Transparenz der Lieferketten und Bekämpfung der Korruption. Man wolle eine verlässliche und attraktive Branche sein.


Der Arbeitsplatz als Gesamtlösung

Die Messe Orgatec stellt im Oktober nicht nur Büroeinrichtungen vor. Gezeigt werden Gesamtlösungen bis hin zur Akustik oder Beleuchtung und die kommen heute nicht nur von Möbelherstellern, sondern auch von Kommunikations- und IT-Firmen. Rund 600 Unternehmen werden in Köln ausstellen.
Eine besondere Präsentation bereitet Vitra vor. In Zusammenarbeit mit dem Londoner Architekturbüro Pernilla Ohrstedt und dem Designbüro Jonathan Olivares aus Los Angeles wird der Möbelhersteller in Köln eine eigene Halle betreiben und zeigen, wie dynamische Arbeitsumgebungen heute aussehen. Vitra holt dazu mehr als ein Dutzend Technologie- und Möbelfirmen ins Boot. Parallel zum Blick in die Zukunft gibt es auch eine Ausstellung, die die Entwicklung des Arbeitsplatzes dokumentiert, sowie Vorträge und Talks. Ebenfalls mit Referenten wird die Verlagsgruppe «Die Zeit» aufwarten. Dabei wird es unter anderem um den Stellenwert der Arbeit für die nachrückenden Generationen gehen. Anlässlich der Messe werden sich ausserdem rund 800 Experten an einem Kongress mit der Optimierung von Suchmaschinen beschäftigen.
Zusammen mit diesen Rahmenveranstaltungen werde Orgatec zum eigentlichen Think-tank der internationalen Büromöbelindustrie, verspricht Geschäftsführerin Katharina Hamma.

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