David Bielander erklärt seine Rauch-Ring-Maschine im mudac.

Rauchringe

Das mudac eröffnet zwei neue Ausstellungen: Carte Blanche für den Schmuckdesigner David Bielander und Aldo Bakkers «Pause». In einem Video erklärt Bielander seine Rauch-Ring-Maschine.

Das Designmuseum mudac in Lausanne eröffnet heute zwei neue Ausstellungen: Carte Blanche für den Schmuckdesigner David Bielander und «Pause» des niederländischen Designers Aldo Bakker. David Bielander präsentiert eine Werkschau seiner Arbeit seit 1996. Ob Wurst-Ketten-Collier oder Nacktschnecken-Brosche: Trotz ungewöhnlichen Formen oder Übergrösse handelt es sich bei seinen Stücken um Schmuck, entworfen, um getragen zu werden. Mit einer Maschine am Eingang der Ausstellung bringt der Designer sein Verständnis der Disziplin auf den Punkt: Sie produziert einen kleinen Ring aus Rauch, den die Besucher in ein im Museumsshop gekauftes Samt-Säckchen packen und mit nach Hause nehmen können. «Es gibt so viele Wahrheiten. Was wir sehen oder wie wir Dinge wahrnehmen, kommt immer auf die Perspetive an», sagt Bielander. Wie die Maschine funktioniert sehen Sie im Film, mehr zur Ausstellung lesen Sie in der April-Nummer von Hochparterre.

In der oberen Etage zeigt das mudac Aldo Bakkers «Pause». Die Retrospektive des niederländischen Designers wurde bereits Anfang 2016 am CID - Centre d’Innovation et de Design in Le Grand Hornu ausgestellt. Für Lausanne hat er sie mit seinem Team neu gedacht und an das Haus angepasst. War es in Belgien ein geschlossener Ausstellungsraum, haben sie hier die Vorhänge geöffnet um so Bezüge zu West, Ost, Nord und Süd zu schaffen. So spielen plötzlich die Töpfe im Nachbarsgarten eine Rolle in der Szenografie und die ausgestellten Stücke werden unwillentlich zu Gartenmobiliar. Zwar sind Funktionen dem Designer wichtig, er sucht aber zuallererst nach Formen, die er sich zueigen machen will. Aldo Bakkers Objekte erscheinen auf den ersten Blick vertraut. Sie erinnern an Dinge, die wir schon gesehen oder benutzt haben. Um ihr Geheimnis zu ergründen, müssen wir innehalten. Uns Zeit nehmen. Wir müssen unsere Voreingenommenheit überwinden, ästhetischen Vorlieben überdenken und uns auf die Geschichten einlassen, die sie zu erzählen haben.

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