«Cagnotte», ein Kässeli.

Kleine Geschichte

Zwei Produkte des Designkollektivs Postfossil waren währen der Möbelmesse in der Ausstellung «Le Petit Grand» in der Zona Lambrate ausgestellt.

Die schönsten Geschichten werden in Mailand am Rande erzählt. Also nicht in den Messehallen, sondern da, wo sie leicht überhört, beziehungsweise übersehen werden können. Etwa in einer kleinen Galerie an der Via Sbodio, etwas abseits des Haupttrampfelpfades der Besuchermassen in der Zona Lambrate, die noch vor wenigen Jahren toll und neu war, der es aber je länger je mehr an Qualität und Profil mangelt.
Zwei Produkte von Postfossil waren in der Ausstellung «Le Petit Grand», einer - vom Zürcher Kollektiv mit den Designern Marco Guazzini, Elisa Honkanen, Kasper Nyman, Sonja Schaub und Simo Serpola, gemeinschaftlich organisierten Schau - ausgestellt. Das Eine: «Joule», ein grosses Mobile aus Kupfer; Waagen, die einander die Waage halten. Gut gemacht, wohl durchdacht, ein symbolkräftiges und auffälliges Stück. Das Andere: Ein Kässeli. Klein, unscheinbar auf den ersten Blick; Eine Eichel, die Frucht aus Porzellan, das «Hütchen» aus Holz, es fungiert als Stütze und Verschluss. Das Objekt ist sorgfältig gearbeitet, der Bezug zum Eichhörnchen, dem, wie es heisst. fleissigsten Sammler und Sparer der Tierwelt, ist witzig. Doch am Schönsten ist Folgendes: Entworfen wurde «Cagnotte», so wird in der Ausstellung, den Begleitunterlagen und auf der Hompepage des Kollektivs hervorgehoben, von Postfossil und Stephan Wespi. Stephan Wespi? «Stephan war der allererste Praktikant bei Postfossil. Neben der Mitarbeit an unseren Projekten hat er - mit unserer Unterstützung - auch ein eigenes Produkt entwickelt. Cagnotte, das Kässeli, das so gut in unsere Kollektion passt.» Das Kässeli, lanciert unter dem Namen des Praktikanten, ist also auch ein Dankeschön an ihn. Was für eine hübsche Idee. Chefs wie Postfossil möchte man haben!

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