400 Laufmeter Bücher, Fotos und Dokumente aus mehr als 150 Jahren Textilgeschichte lagerten lange Zeit im Dachgeschoss der Beethovenstrasse 20 in Zürich. Vergangenen Sommer übergab Swiss Textiles, der Verband der Schweizer Textil- und Bekleidungsindustrie, den grössten Teil dieser Akten dem Archiv für Zeitgeschichte der ETH. «Wir entschieden, die freigewordenen Räume in Sitzungszimmer umzubauen», sagt der Verbandsdirektor Peter Flückiger.Der denkmalgeschützte Claridenhof des Architekten Walter Henauer steht in direkter Nachbarschaft zum Kongresshaus. Der Architekt Lukas Imhof, der sich auf schützenswerte Bauten spezialisiert hat, verantwortet den Umbau. Nebst denkmalpflegerischen Ansprüchen sollte das textile Know-how des Auftraggebers sichtbar werden. Als formales Element der Vierzigerjahre identifizierte Imhof vertikale Gliederungen. Diese interpretiert der Architekt mit vertikalen Holzlamellen, hinter denen er Radiatoren und Klimaanlage versteckt. Nebst dieser eleganten Verkleidung knüpfen die verglasten Trennwände an die feingliedrige Motivik der bestehenden Architektur an. Sie trennen und gliedern die Räume.Es gibt vier Räume in drei unterschiedlichen Farben, durch ein Glasscheibenraster voneinander getrennt. Die Teppiche von Tisca Tiara und die mit Stoff bespannten Wände von Création Baumann zeigen das Können der Schweizer Textilindustrie. Entworfen haben die Textilien Lela Scherrer und Christoph Hefti: «Unsere Entwürfe verbinden Tradition mit Vision», sagt Scherrer. Die horizontalen Streifen zeigen die Präzision des Digitalprints, die vertikalen Farbverläufe symbolisieren den handwerklichen, spontanen Siebdruck. Die Teppiche wiederum greifen die Querstreifen der Paneele auf. Diese Streifen scheinen zufällig über den Grundriss verteilt, gehen aber ineinander über und verbinden die verschiedenfarbigen Räume miteinander. Die Wandpaneele sind als Rahmen kon...