Vorne kommt ‹Plug & Play› schlicht daher. Dahinter steckt Einiges.

Gamekritik: Plug & Play

Mario von Rickenbach und Etter Studio haben aus einem Kurzfilm von Michael Frei das iPad-Spiel ‹Plug & Play› entwickelt. Stecker, Steckdosen, Kabel und Schalter spielen darin das menschliche Drama.

Gamer wissen es: Manchmal verleitet uns ein Spiel zu reichlich absurden Handlungen. Das kann durchaus ein Qualitätsmerkmal sein. ‹Plug & Play› brachte mich dazu, gefühlte dreihundert Mal auf ‹No›zu klicken, nur um immer wieder die Antwort ‹Yes›zu erhalten. Dann gab ich auf, drückte ‹Yes›, bekam prompt ein ‹No›und mein virtuelles Gegenüber machte sich aus dem Staub. Aber von Anfang an: Die Figuren in ‹Plug & Play›sind vermenschlichte Stecker, Steckdosen, Kabel und Schalter. Der Spieler kann diese ein- und ausstecken, aus- und einschalten. Die Interaktionen sind durchaus menschlich, zum Beispiel sprechen die Gerätschaften miteinander, der Spieler steuert die Dialoge. «I am leaving» sagt also mein Stecker zum anderen. «It hurts» lautet dessen Antwort. Das Spiel gibt mir zwei Möglichkeiten, das Gespräch fortzuführen: «I’ll miss you» oder «I am leaving». Letzteres führt dazu, dass mein Stecker die Szene verlässt. Wähle ich «I’ll miss you», erwidert mein Gegenüber ein weiteres Mal «It hurts». Dann gibt mir das Spiel nur noch eine Möglichkeit: «I am leaving» und zu gehen.‹Plug & Play› besteht aus sechs Szenen, dauert ungefähr fünfzehn Minuten. Es basiert auf dem gleichnamigen animierten Kurzfilm von Michael Frei. Zusammen mit dem Game Designer Mario von Rickenbach und dem Designstudio Etter hat er das Spiel entwickelt. Spiel und Film sind in Schwarzweiss gezeichnet, weisse Strichfiguren bewegen sich vor schwarzem Hintergrund und umgekehrt. Vorne kommt ‹Plug & Play› schlicht daher. Dahinter steckt Einiges. Die Stecker-Allegorie bietet dem Spieler tiefgründige und komische Momente. Unterhaltung auf dem Schirm muss nicht unbedingt knallen und ballern, es geht auch leise, schräg, nachdenklich.‹Plug & Play› gibt es im ‹App Store›für iPhone und iPad und bald auf ‹Google Play›für Android und im Webbrow...
Gamekritik: Plug & Play

Mario von Rickenbach und Etter Studio haben aus einem Kurzfilm von Michael Frei das iPad-Spiel ‹Plug & Play› entwickelt. Stecker, Steckdosen, Kabel und Schalter spielen darin das menschliche Drama.

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