Die Weltflaggen, von rechts Patrik Ferrarelli, Büro 146, Lain, Resort und Peter Kruppa.

Flaggen für die Welt

Wenn die einen nach Abrenzung und starken Nationalstaaten rufen, zeigen andere wie Postfossil, dass wir alle gemeinsam auf einer einzigen Kugel leben. «Flags for the Earth» macht Vorschläge für die Weltflagge.

Wenn die einen nach Abrenzung und starken Nationalstaaten rufen, zeigen andere wie Postfossil, dass wir alle gemeinsam auf einer einzigen Kugel leben. Doch unter welcher Flagge sollen sich Weltenbürgerinnen und -bürger versammeln? Fünf Grafik-Teams machten mit ihren «Flags for the Earth» Vorschläge, die zwar spielerisch formuliert, aber durchaus ernst gemeint sind. Ausgangspunkt war ein Workshop für Kinder, den Postfossil im Depot Basel durchgeführt hat. Als auf 30 Exemplare limitierte Serie werden die Plakate nun im Atelier Volvox angeboten.

Maike Hamacher und Tiziana Artemisio vom Büro 146 kompilieren eine Weltflagge. In ihren Farben entspricht sie exakt der prozentualen Verteilung aller Flaggenfarben, die Formen beziehen sich auf die Heraldik. Sie mischen dabei Infografik und einen spielerischen Umgang mit dem klassischen Formenvokabular. LAIN von Bigger than New York ruft mit seinem Vorschlag dazu auf, zusammen zu kommen, statt sich abzugrenzen. «Geld und Güter gleichmässig verteilen. Liebe statt Hass. Zurück zur Natur. Dafür steht meine Flagge und das ist meine wünschenswerte Zukunft.» Eine ähnliche Idee symbolisiert die Olympische Flagge, die Pierre de Coubertin konzipierte und die erstmals 1920 gehisst wurde. Auf sie  spielt Peter Kruppa mit seinem Vorschlag an. Die Ringe wandeln sich in ineinander verschlungene Herzen und fügen sich zu einem Stern zusammen, der so die Eintracht der fünf Erdteile zeigt.

Der Blick auf die Erdkugel hat seit Ende der Sechzigerjahre das Bewusstsein geschärft, dass wir nur gemeinsam oder gar nicht durch das schwarze All reisen. Und wie verletzlich vor diesem Hintergrund der Blaue Planet ist. Auf diese Tradition spielen gleich zwei Vorschläge an: Michael Häne und Dieter Glauser von Resort kombinieren das Blatt und das Ei, die für das Leben auf dem Planeten stehen sollen mit der blauen Kugel als Sinnbild für das Wasser, welches dieses Leben ermöglicht. Das alles vor dunklem Hintergrund. Noch deutlicher bringt Patrik Ferrarelli die Erdkugel ins Spiel, die zum grössten Teil aus Wasser besteht. Er kombiniert die Kugel mit ihrem Trabanten und meint: «Diese Kombination ist vielleicht einzigartig im Universum und ist dafür verantwortlich, dass unser aller Leben existiert.» Also besser sorgfältig damt umgehen.

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