Fels in Gold. Fotos: Isabelle Fessler

Felsstücke

Isabelle Fessler ist Schmuckdesignerin. Aus dem Stein, einem Archetyp ihres Fachs, formt sie zwei Schmuckstücke.

Wie viele von uns fasziniert die Schmuckdesignerin Isabelle Fessler aus Zürich, wie die Kräfte der Gestirne und die Wuchten der Erde Steinstücke brechen und in die Welt werfen, wo sie in unglaublicher Vielfalt von Formen liegen bleiben. Und plötzlich heben wir einen auf am Wegrand und nehmen ihn mit durchs weitere Leben als «Erinnerung an die schneebedeckten Berggipfel, schroff und stolz in die Höhe ragend, an die gischtumspülten Klippen entlang der Küste oder als Sinnbild für den Fels in der Brandung in stürmischen Zeiten», wie die Designerin sagt. Ja, dem urtümlichen Stein muten wir gar mythische Kraft zu als Talisman das Böse verscheuchend. Nun darf der so kostbare Gewordene nicht mehr in seiner urtümlichen Form und in seinem ewigen Material stecken bleiben, sondern kommt in die Werkstatt der Gestalterin, wo er mit den Geräten des Goldschmieds und dem Können der Designerin umgeformt wird. Was Stein einst war, ist nur noch Idee; die Designerin giesst diese in Gold oder Silber, gibt der kostbar Gewordenen eine Kette, damit die Erinnerung den Hals kräftig schmückend mit durchs Leben gehe. Erfahren als Schmuckgestalterin mit Keramik, dieser raffiniertesten Art, Stein zu formen, greift Isabelle Fessler für einmal zu kräftiger Plastik, formt glitzernde Schluchten und gleissende Gipfelzüge, jähe Abhänge und kantige Brüche – den Fels des Lebens. 

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