Die Gewinner und die Jury: Michał Pośpiech, Fulden Dehneli, Jurorin Margareta van den Bosch von H&M, Juror Robin Edman, SVID, Jurypräsident Lars Erikson, Electrolux, und Hauptgewinnerin Pan Wang.

Electrolux Design Lab

1700 junge Designerinnnen und Designer reichten einen Entwurf ein, dann schmolz das Feld von 70 auf 35 und schliesslich auf 6 Finalisten. Nun steht das siegreiche Projekt fest: in Paris nahm Pan Wang den Hauptpreis des Electrolux Design Lab 2014 entgegen.

1700 junge Designerinnen und Designer aus über 60 Ländern reichten einen Entwurf ein, dann schmolz das Feld von 70 auf 35 und schliesslich auf 6 Finalisten. Nun steht das siegreiche Projekt des weltweit ausgeschriebenen Wettbewerbs Electrolux Design Lab 2014 für Jungdesigner fest: in Paris nahm die Designerin Pan Wang den Hauptpreis entgegen.
 

Seit 2003 vergibt der Hersteller einen Preis an junge Industrial Designer. Unter dem Titel Electrolux Design Lab sollen sie sich mit der Zukunft urbaner Lebensstile auseinandersetzen. Was als Vorgabe unter dem breit gefassten Titel «Creating Healthy Homes» harmlos daher kommt, kann Sprengkraft haben, wie mindestens zwei der Finalisten zeigten. Eines der kontroversen Projekte kam sogar in die Kränze: Der polnische Designer Michał Pośpiech gewann mit seinem Projekt UrbanCONE den dritten Platz und 2000 Euro. Dafür schlug er ein Szenario und ein Konzept vor, das technisch weniger überzeugt, denn als Zeichen: Luftfilter, die über den Köpfen der Menschen schweben, sollen für ein gesundes Mikroklima sorgen – drinnen wie draussen. Die Jury lobte denn auch die visionäre und poetische Sicht auf die Herausforderung, saubere Luft zu bekommen.

Den zweiten Rang und 3000 Euro eroberte sich die türkische Designerin Fulden Dehneli ebenfalls mit einem Luftfilter – der im Gegensatz zum dritt platzierten Projekt geradezu pragmatisch wirkte. Zu diskutieren gab eher die penetrante formale Analogie zu Blütenblättern, die Dehneli für das gross dimensionierte Gerät wählte. Lotus ist ein tragbarer Filter, der die Luft zu Hause reinigen, befeuchten und schlechte Gerüche beseitigen will. Eine Basis-Station wird von drei Kugeln ergänzt, die an verschiedenen Orten im Haushalt eingesetzt werden. 

Weiter in die Zukunft blickte die in London studierende Designerin Pan Wang mit ihrem Projekt. Ausgangspunkt ihrer Recherche ist unsere zunehmende Entfremdung von Lebensgrundlagen. Wer wisse heute noch, woher das Fleisch, das Gemüse auf unserem Teller stamme? Die Designerin reagiert darauf mit einem virtuellen Erlebnis, das sie didaktisch auffasst. «Future Hunter and Gatherer» ist ein Game, das als Hologramm in die Küche projiziert wird. Es verführe die Spieler dazu, ihr Essen zu fischen, zu jagen oder zu ernten. Was im Netz landet, wird per Internet in den nächsten Lebensmittelladen gesendet, der die Waren alsobald frisch anliefert. Ob das didaktische Ziel, der Entfremdung mittels eines virtuellen statt eines realen Erlebnisses zu begegnen, auf diese Weise erreicht wird? Die Jury meinte ja, und so lobte Jurypräsident Lars Erikson von Electrolux den «ehrlichen und spielerischen Ansatz, das Bewusstsein urbaner Konsumenten in Bezug auf die Nahrungskette zu wecken.» Pan Wang freut's – sie erhält nicht nur 5000 Euro, sondern darf ein halbes Jahr als Praktikantin bei Electrolux anheuern.

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