Es riecht wie in einer finnischen Sauna: nach Holz, Lack und Wärme. Auf dem Weg in den Showroom steigt man zwei Stockwerke an den Produktionshallen von Team by Wellis vorbei. Es wird gearbeitet, die Maschinen brummen. Dass hier in Willisau noch Möbel produziert werden, schien vor drei Jahren alles andere als sicher. Im Juli 2012 war die Insolvenz schon angemeldet, da kaufte der Aargauer Unternehmer Rolf Kasper die Firma von der in Schieflage geratenen de Sede Group. Er wusste, was er tat, gehörte er doch zu den Vorbesitzern, die Team by Wellis zwei Jahre zuvor verkauft hatten. Das ganze Dorf atmete auf, denn Kasper übernahm auch die rund neunzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schreinerei, der Polsterei, der Montage. Er glaube an den Produktionsstandort, liess er sich in der Presse zitieren.Keine leeren Worte, wie der Blick in den Showroom zeigt. Gleich eine ganze Kollektion ist im Herbst 2014 dem Schweizer Fachhandel und Ende Januar in Köln an der Internationalen Möbelmesse vorgestellt worden. Zu sehen ist da ein Sideboard, aufgebaut auf einem 16er-Raster, der für Garderobe, Schminktisch oder Schrank variiert wird. Ausserdem gehören ein Tisch aus Massivholz, ein Sekretär, ein Bett, Stühle und ein Sofa mit Hocker dazu.Nicht nur ein Möbel, eine ganze KollektionDas Festhalten am Standort Willisau ergab nur mit einem Neustart Sinn. Möbelhersteller in der Schweiz betreiben ein schwieriges Geschäft. Die Konkurrenz ist so gross wie die Vielfalt an Lebensstilen, die bedient werden wollen. Die Halbwertszeit von Möbeln ist gesunken: Statt Ausstattungen fürs Leben kaufen wir alle paar Monate ein neues Möbel beim Discounter. Designkompetenz ist damit das Wichtigste in einer Firma, die auf Gestaltung setzt.Geprägt wurde diese Kompetenz bei Team by Wellis während 35 Jahren von Kurt Erni. Als Hausdesigner entwarf er rund achtzig Prozent der Möbel. Darunter sind Longseller wi...