Ein Textilmuster aus dem Fundus des Forschungsprojekts ‹Dafat›: Die Maschine der Hochschule Luzern druckt auch 
zähflüssige Farb- und Effektpasten und erweitert den digitalen Stoffdruck um eine handwerkliche Komponente.

Digitales Stoffhandwerk

Das Forschungsprojekt ‹Dafat› zeigt, wie man Stoffe dreidimensional bedrucken kann. Ein weiterer Schritt für den digitalen Textildruck und das Handwerk.

Die Düse pfeift und pumpt, mit einem Rattern drückt die Maschine Luft durch den Schlauch und spritzt die Farbpaste auf den Stoff, einem Spritzbeutel eines Konditors ähnlich. Die Druckmaschine steht an der Lädelistrasse 12 in Luzern, in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Hochschule. Vor sechs Jahren hatte die Ingenieurin Andrea Weber Marin die Idee, den digitalen Stoffdruck um eine handwerkliche Komponente zu erweitern. Einst ein Experimentierfeld für Designer, wurden die Drucker schneller und wirtschaftlicher. «Inkjet bewegt sich längst in eine rein industrielle Richtung – wir wollten die Technik fürs Design wieder spannender machen», sagt die Projektleiterin. ‹Dafat› war geboren, die ‹digitale Applikation von Farbe auf Textil›. Denn neben Vorteilen wie der unendlichen Anzahl an Farben, der Rapportfreiheit, der fotografischen Bildsprache oder kleinstmöglichen Druckmengen kämpft die Inkjet-Technik gegen einen gewichtigen Nachteil: Sie schränkt die Designer ein. Die Druckköpfe stammen aus der Papierindustrie und sind für Textilfarben nur bedingt geeignet. Bis heute gibt es keine Tinten für Ausbrenn- und Ätzverfahren. Silber, Gold und alle Glitzerpigmente sowie Perlmutt oder Lack sind nicht verfügbar. Inkjet erlaubt auch keine Überlagerungen in Schichten, die die Haptik des Textils verändern. Hier setzte die Forscherin an. Gemeinsam mit Maschinenbauern und Chemikern ist es ihr und ihren Kolleginnen nun gelungen, eine Maschine zu konstruieren, die auch zähflüssige Farb- und Effektpasten auf Textil druckt.In drei Phasen zum ZielDie neue Maschine ist während sechs Jahren entstanden, über drei Projektstufen hinweg: In einer Machbarkeitsstudie wurde ein formales Designalphabet festgelegt, das als Vorgabe für die zu entwickelnde Technologie diente. Es basiert auf den Farb- und Formenstudien des Malers Johannes Itten. Zudem wurde ein erster Prototyp ein...
Digitales Stoffhandwerk

Das Forschungsprojekt ‹Dafat› zeigt, wie man Stoffe dreidimensional bedrucken kann. Ein weiterer Schritt für den digitalen Textildruck und das Handwerk.

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