Zum zweiten Mal vergab die Uhrenmarke Hublot ihren mit 100’000 CHF dotierten Designpreis. Mit Blick auf den Auslober fiel die Wahl überraschend aus. Die Jury um Pierre Keller, Marva Griffin, Ronan Bouroullec, Lapo Elkann und Michaela de Pury kürte kein leicht vermarktbares Blingbling-Projekt, sondern mit Christophe Gubéran einen Designer, der zwischen Boston und Lausanne pendelt und aus seinem Portfolio eine Materialrecherche präsentierte. Als Recherche angelegt bleibt offen, was potenzielle Anwendungen betrifft. Die Jury wünscht sich, solche zu sehen, und mit dem Preisgeld bestehen gute Chancen, dass Gubéran mit seinem forschenden Zugriff zu Anwendungen findet. Er kombiniert die zweidimensionalen Materialien Papier, Textilien und Holzfurnier mit rechnergesteuerten Maschinen und 3-D-Druckern. Maschinen, die er gerne kapert und für seine Zwecke umbaut. Den Ansatz hat er mit dem Projekt Hydro-Fold bereits in seiner Abschlussarbeit 2012 an der ECAL präsentiert: Da faltet sich ein Blatt Papier, mit Flüssigkeit bedruckt, zur dreidimensionalen Skulptur. Die Arbeit am Material, das sich vorbehandelt in die gewünschte Form biegt, führte er mit einem Stipendium am MIT weiter. Für die Präsentation stellte er neben dem Papier Textilien und papierdünnes Furnier vor, das sich in eine neue Form biegt, sobald es im Laser geschnitten wird. Dabei entfremdet er die Maschinen von ihrem digital geprägten Zweck und nutzt sie als Werkzeug, das er mit seinen Händen steuern kann. Er ziehe einen instinktiven Zugang zur Maschine vor und arbeitet deshalb eher an der Hard- als an der Software. Dabei kommen Strukturen heraus, die er ästhetisch wertet und als Rohmaterial für weitere Gestaltungsaufgaben nutzt. Gerne auch in Zusammenarbeit mit Julie Richoz, die mit ihren feindimensionierten Entwürfen von Schalen, Leuchten und Vasen ebenfalls in den Final vorstiess sowie mit Carlo Clopath, seinem Fr...