‹Zuhause bei Atelier Arm›: Hochparterres Redaktorin für Design Lilia Glanzmann im Gespräch mit der Textildesignerin Eliane Ernst und dem Innenarchitekten und Designer Jörg Boner. Fotos: Stefan Gilgen

Atelier Arm die Erste

Am ersten Abend der Reihe ‹Zuhause bei Atelier Arm› diskutierte Textildesignerin Eliane Ernst mit Innenarchitekt und Designer Jörg Boner. Sehen Sie das Gespräch im Video.

Die Schweizer Textilindustrie verändert sich, heute sind die meisten der Fabrikgebäude aus dem 19. Jahrhundert verschwunden oder zu Lofts umgebaut. Auch die Firma Arm in Biglen stellte vor zwei Jahren die Produktion ein. Wo einst Handwebstühle entstanden, wird bald schon gewohnt – und diskutiert. Am ersten Abend der Reihe ‹Zuhause bei Atelier Arm› unterhielt sich Hochparterres Redaktorin für Design Lilia Glanzmann mit der Textildesignerin Eliane Ernst und dem Innenarchitekten und Designer Jörg Boner. Unterhaltsam, aber dennoch ernsthaft diskutierten die zwei ihre Arbeit im Textilland Schweiz und ergründen Probleme und Ansprüche an die sich wandelnde Industrie. Beide Designer präsentierten je vier Bilder aus ihrem Alltag, die ihre Arbeit mit und um Textilien repräsentieren: ein anregender Dia-Abend.
Eliane Ernst lernte in ihrer Ausbildung zur Textildesignerin auf einem der computergesteuerten Handwebstühle der Firma Arm weben. Sie erzählte, wie es Création Baumann gelingt, Nischen zu finden und welche Entwicklungen dazu nötig sind: «Manchmal habe ich schlaflose Nächte, wenn ich an meine Aufgabe denke, unter dem herrschenden Kostendruck Nischen zu finden.» Erzählte, warum plötzlich H&M und Zara bei ihr in Langenthal einkaufen. Und sie fragte, warum Architekten eine textile Hemmschwelle zu haben scheinen, in Renderings die Möblierung zwar sehr detailliert ausformulieren, aber nie ein Vorhang zu sehen ist. Jörg Boner dann erörterte, am Beispiel Glarus: «Wenn wir über Textilindustrie sprechen, dann betrifft das ganze Regionen, die Mentalität ihrer Einwohner, die Atmosphäre im Tal weit über den Moment hinaus, in dem die Textilindustrie verschwand.» Und er zeigte sein Projekt für Lausanne Jardin, in dem er – nicht wie im Biglen das urbane Wohnen aufs Land – sondern mit einem Blumenfeld zum Selberplücken, die Landschaft in die Stadt bringt. Mehr Informationen zum urbanen Wohnen in Biglen gibt es hier, die Wohnungen sollen ab Ostern bezugsbereit sein.
Die nächsten Gastpaare sind Iria Degen und Martin Leuthold sowie Akustik-Exertin Annette Douglas und Rolf Nöthiger von ANS Architekten, die für den Umbau verantwortlich zeichnen. Die Anmeldung für die letzen Plätze ist hier zu finden.

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