Reminiszenzen
Welches Bauwerk ist deine wichtigste Inspiration? Das fragten zwei junge Münchner Architekten ihre Vorbilder. Aus den 107 persönlichen Texten mit Foto oder Zeichnung machten sie ein Buch, minimalistisch gestaltet und prall des Inhalts.
Zwei junge Münchner Architekten fragten ihre Vorbilder in aller Welt: Welches Bauwerk ist deine wichtigste Inspiration? Sie bekamen 107 persönliche Texte zugeschickt, begleitet von einem Foto oder einer Zeichnung. Auch wenn die Idee nicht neu ist (Valerio Olgiati hatte eine ähnliche an der Architekturbiennale in Venedig 2014): Ihr minimalistisch gestaltetes Buch ist eine Reise zu Bauwerken aus vielen Kulturkreisen – und in die Psyche der Architekten. So meiden die vielen Schweizer auf der Liste erstaunlich oft die grossen Meister der Baugeschichte. Klar, Mies und Palladio sind vertreten, doch öfter finden sich anonyme Nutzbauten wie eine Kehrichtverbrennungsanlage (Christian Kerez), eine Staumauer (Armando Ruinelli) oder der Flughafen Genf (Charles Pictet), ein Flugzeughangar (Aldo Nolli), Muratoris Typenstudien (Adrian Streich) oder schlicht der Blockrand (Jonathan Sergison). In der Schweiz finden Architekten ihre Vorbilder am Nullpunkt der Architektur.
Reminiscence, Benedict Esche und Benedikt Hartl (Hg.), 2016 ea Edition Architektur, bei Hochparterre Bücher für 85 Franken.