Der Wert der Oberfläche. Essays zu Architektur, Kunst und Oekonomie.

Alles in allem spiegeln

Ein Schlüssel zu Philip Ursprungs neuem Buch ist das Design seines Titelblattes: Ein alt gewordener Meisterarchitekt fährt mit seinem Stift über ein Baudetail am Modell des Seagram Buildings. Ein Assistent schaut gebannt zu, ein anderer steht verdeckt im Hintergrund. Der ETH-Architekturhistoriker hat 14 Aufsätze in ein Buch versammelt: Eine anspielungsreiche Spiegelung von allem in allem. Darunter eine Perle der Architekturkritik über die französischen Architekten Lacaton & Vassal.

Ein Schlüssel zu Philip Ursprungs neuem Buch ist das Design seines Titelblattes: Ein alt gewordener Meisterarchitekt fährt mit seinem Stift über ein Baudetail am Modell des Seagram Buildings. Ein Assistent schaut gebannt zu, ein anderer steht verdeckt im Hintergrund. Nimmt man das Buch zur Hand spiegelt sich das Bild in sich selber, die weiss darauf gedruckten Buchstaben des Titels verschwinden im Silberglanz und sind plötzlich wieder da. Rück- und Vorspiegelung von Tatsachen und Meinungen, unerwartete Verbindungen und spielerische Effekte sind auch die Konstruktionsprinzipien des Buches «Der Wert der Oberfläche. Essays zu Architektur, Kunst und Oekonomie». Philip Ursprung, Professor für Architektur- und Kunsthistoriker an der Architekturabteilung der ETH in Zürich, packte dafür 14 Aufsätze seines Denkens, Redens und Schreibens zusammen. Vielseitig schillern und spiegeln sie die Welt in alle Richtungen. Zu lesen ist von der «Spurensuche im sozialistischen Raum» – eine packende Reportage über die Arbeiten des DDR Fotografen Reinhard Mende. Ich las sie am liebsten. Zu lesen ist ebenso über den «Crystal Palace und Moby Dick» – ein tollkühne Verbrüderung des Architekten Joseph Paxton mit dem Walfänger Käpt’n Ahab. Ich schmunzelte am meisten. Zu lesen ist auch «Jenseits von Bologna: Lacaton&Vassals Hochschule für Architektur in Nantes» – eine mustergültige, weil weit ausgreifende Architekturkritik. Ich dachte, die hätte ich gerne in Hochparterre stehen gehabt. Zu lesen auch «Verwerfungslinien. Peter Eisenman und die Räume der Globalisierung», einen in sich selber verstrickten Texte, den zu verstehen die Geduld des Lesers verlangt. Was der Autor mir sagen will, wusste ich auch nach der Geduldprüfung nicht. Zu weit weg bin ich von Eisenmans Denken und Wollen.Der «Wert der Oberfläche» ist das elegante Verspiegeln von allem mit allem. Doch die 14 Beit...
Alles in allem spiegeln

Ein Schlüssel zu Philip Ursprungs neuem Buch ist das Design seines Titelblattes: Ein alt gewordener Meisterarchitekt fährt mit seinem Stift über ein Baudetail am Modell des Seagram Buildings. Ein Assistent schaut gebannt zu, ein anderer steht verdeckt im Hintergrund. Der ETH-Architekturhistoriker hat 14 Aufsätze in ein Buch versammelt: Eine anspielungsreiche Spiegelung von allem in allem. Darunter eine Perle der Architekturkritik über die französischen Architekten Lacaton & Vassal.

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