Am Brownbag-Lunch präsentiert Ueli Schweizer zuerst den Eternit-Boden namens Swisspearl.
In Zusammenarbeit mit Eternit (Schweiz) AG

Architekten stehen auf Faserzement

Eternit, das sind Fassaden, Dächer und Gartenmöbel aus Faserzement. Am Brownbag-Lunch erklärte Designer Andreas Dotzauer, wie er neue Bodenplatten so versiegelt, dass die Seele des Materials noch durchscheint.


Natürlich kann man sich den Gartenstuhl von Willy Guhl auch ins Wohnzimmer stellen und die Fassadenplatten an die Bürowand schrauben. Aber eigentlich ist der seit über 100 Jahren als Eternit bekannte Faserzement ein Material für den Aussenraum, für Fassaden und Dächer. Nach zwei Jahren Entwicklung wagten die Niederurner Produzenten im Frühling den Schritt nach innen. Heute stehen die Architekten auf Eternit, genauer gesagt sitzen sie darauf.

Es ist Brownbag-Lunch. Die Papiertüten rascheln, die Gäste kramen die Sandwiches, Früchte und Brownies heraus und hören zu, was Ueli Schweizer über das graue Material erzählt, das unter den Stühlen liegt. Schweizer leitet die Produktentwicklung bei Eternit. Er erklärt, wie man Wasser, Zement, Zellstoff und Kunststofffasern zu «Birchermüesli» vermischt, in 1-mm-Schichten bis zur gewünschten Dicke aufwickelt, dann daraus Platten schneidet, presst und drei Wochen lufttrocknet. Die Mischung für den Boden namens ‹Swisspearl Floor› ist anders als jene für Dach- und Fassadenplatten, denn der Faserzement muss elastischer sein. Der Bodenbelag muss sich ausserdem mit wenig Aufwand zu grossen Flächen verbinden lassen und robust, rutschfest und reinlich sein. Ersteres ermöglicht das Klicksystem, dank dem sich die Platten schwimmend und unverklebt verlegen lassen. Letzteres besorgt eine Versiegelung, deren Zugspannung eine Trittschalldämmung auf der Unterseite ausgleicht. Schweizer rasselt Fakten und Zahlen herunter: 19 Dezibel Schallreduktion, nicht brennbar, emmissionsfrei, beheizbar und so weiter. Am Ende spricht er auch über die «Seele des Materials».

Auftritt Andreas Dotzauer. Der Designer aus Wuppenau im Thurgau arbeitet seit 40 Jahren in der Bodenindustrie und dekoriert auch Oberflächen für Möbel, Autos und Züge. «Bei 90 Prozent der Dekorationsböden läuft man auf einem vollflächigen, InkJet-bedruckten Kunststoffsubstrat aus Asien», erklärt er, «es hat darum Spass gemacht, mit einem so einfachen, echten und einheimischen Material zu arbeiten». Dotzauer erklärt die von ihm gestaltete Versiegelung: In mehreren Schichten rollen gerasterte Gummiwalzen heissen Kunststoff auf die Faserzementplatte. Hot Coating heisst das Verfahren und es überzieht die Basisplatte mit Grautönen oder gedämpften Farben. Die Schicht ist dabei aber nicht deckend, sondern leicht transparent. So scheint die feine bis wolkige Struktur des Eternits durch, seine Seele.

Der Brownbag-Lunch ist eine Veranstaltung der Schweizer Baumuster-Centrale Zürich.

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