Ein Stadtrestaurant sitzt in der Ecke auf der Terrasse: das Kongresshaus vom Guisan-Quai aus gesehen. Preisfrage: Was ist anders als 1939? Fotos: Pläne und Visualisierungen: Arge Boesch / Diener

Wiedergeburt eines Baudenkmals

Der geplante Umbau wird das Kongresshaus Zürich von Haefeli Moser Steiger aufräumen und wieder funktionsfähig machen.

Eine Stadt besinnt sich auf ihr Denkmal.Dreieinhalb Kapitel hat die Baugeschichte des Zürcher Kongresshauses: Trocadéro 1895, Landi 1939, Ausbau 1985, Moneo 2008. Die neue Tonhalle von Fellner & Helmer, 1895 eingeweiht, war der Kulturpalast des bürgerlichen Zürichs der Belle Époque. Überkuppelt und von zwei ‹spanischen› Türmen flankiert stand er genau für das, was die Landi-Generation vierzig Jahre später mit dem Bannfluch ‹Historismus!› verdammte. Trotzdem ist davon vieles erhalten: der grosse und der kleine Tonhallesaal mitsamt dem darunterliegenden Vestibül.Das allein zeigt schon, dass das Kongresshaus von Haefeli Moser Steiger von 1939 kein blosser Anbau, sondern ein Zusammensetzspiel war. Herz und Rückgrat bilden das Kongressvestibül und die darüberliegenden Foyers – eine Raumfolge, die die Architekten längs neben die Tonhalle setzten. Sie erreichten damit eine vielseitig nutzbare Erschliessungszone, aber auch einen eleganten zweigeschossigen Raum, der von der Eingangsfront bis zur hinteren Fassade reichte. Studiert man die Erschliessung, so spürt man die Naht: Aus dem Tonhallevestibül geht man die Treppe hoch durch die Wand ins Konzertfoyer und wieder durch die Wand zurück in den Tonhallesaal. Neu und Alt bilden ein neues Ganzes. Hier ist das Stichwort ‹weiterbauen› Tatsache geworden. Gegen den See hin gehorchten die Architekten dem panoramischen Blick. Vom grossen Saal und vom Konzertfoyer aus sah man auf See und Alpen, genau wie von der davorliegenden Terrasse. Es war das Kongresshaus der geistigen Landesverteidigung, pragmatisch, selbstbewusst, versöhnlich.Halbkapitel MoneoDer Ausbau von 1985 stand unter einem Unglücksstern. Auf die Terrasse und vor die Aussicht setzten Peter Steiger und – nach seinem unfreiwilligen Ausscheiden – das Atelier WW einen Panoramasaal, den Gartenhof füllten sie auf. Es war das Kongresshaus der Wirtschaft und ...
Wiedergeburt eines Baudenkmals

Der geplante Umbau wird das Kongresshaus Zürich von Haefeli Moser Steiger aufräumen und wieder funktionsfähig machen.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.