Der Architekt: unsympathisch und angehimmelt.

Stil, Sex und Wohnungsmangel

Ein Architekt ist agil, stylisch und hat pro Finger an der Hand eine Geliebte – dieses Bild eines genialen aber unsympathischen Architekten zeichnete gestern Abend der Tatort aus München.

Die Siebziger und Achtziger sind ja wieder sehr gefragt. Nicht nur die Architektur von damals, sondern auch das Bild, das man vom Architekten hatte: agil, stylisch und pro Finger an der Hand eine Geliebte. Mit weit offenem Hemd, langer Planrolle und einer Praktikantin, die sich weit über den Schreibtisch lehnt, war der Baukünstler Stammgast auf den Werbeseiten von Playboy bis Bunte.Dieses Architektenbild ist zurück! Gezeichnet vom Tatort gestern Abend: Stararchitekt Thomas Jacobi arbeitet in einem Traum aus Beton, Glas und USM-Haller mit gerahmten Kohleskizzen an der Wand. Er trägt Hemden ohne Kragen, fährt mit seinem schnittig-roten Oldtimer durch München zu seinen fünf (!) Partnerinnen und ist auch sonst ein ziemlich fieser Möp. Genialität und schlechter Charakter gehört scheinbar untrennbar zusammen. Seine Assistentin himmelt ihn an und entwirft nebenbei ein Museum für einen grossen Wettbewerb. Sie: «Irgendetwas fehlt noch am Modell ...» Er: «Wenn Sie die Illusion eines freien und urbanen Raums erwecken wollen, dann brauchen Sie mehr Luft.» Sie: «Zwei Glaskuppeln! Da wäre ich selber nie drauf gekommen.»Und so himmelt sie weiter. Ihren Chef kriegt sie nicht, wird aber zur Mörderin. Einen weiteren Mord verübt ein biederer Familienvater, um an eine grössere Wohnung zu kommen. Ein Tatort also, in dem es für Architekten viel zu lernen gibt....
Stil, Sex und Wohnungsmangel

Ein Architekt ist agil, stylisch und hat pro Finger an der Hand eine Geliebte – dieses Bild eines genialen aber unsympathischen Architekten zeichnete gestern Abend der Tatort aus München.

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