Die Zeitschrift ‹Bilanz› widmet ihre neue Ausgabe wieder einmal dem Leben und Werk der 300 reichsten Menschen im Land. Wir lernen, wie sie ihre Vermögen aufgeschichtet haben, wie sie es mehren und ausgeben. Und wir stellen fest: Auch Reiche müssen wohnen. Die Redaktion der «Bilanz» lud Hochparterres Chefredakter ein, die Häuser von 13 reichen Leuten zu betrachten. Zum Haus des Ingenieurs und Architekten Santjago Calatrava in Zürich, der die Architektenschaft unter den 300 Reichsten vertritt, meint Köbi Gantenbein: «Von Dubai bis St. Gallen, von New York bis Dedemsvaart stellt Santjago Calatrava Brücken, Häuser, Tempel und Paläste auf. Technisch konstruktive Höchstleistungen in Beton, Stahl und Glas, geformt in der Art, wie sie uns in den Alpträumen begegnen als Monster, die uns fressen wollen. Tief in seinem Herzen ist Calatrava, der Architektur als Markenartikel in die Welt stellt, aber ein Heimatschützer. Er weiss, dass er und die anderen lauten Zeitgenössischen nicht können, was die Altvorderen vermochten: In sich ruhende Häuser bauen, eingebunden in eine Landschaft, weite Ensembles in stimmiger Ordnung. Er predigt Wasser und trinkt Wein, seine Häuser rufen laut durch die Stadt, er wohnt und arbeitet in einer Insel der Stille. Versunken schreitet er am lauen Abend durch den Park, tätschelt die Tanne, spricht zur Buche, schaut dem durch die Luft schaukelnden Blatt zu. Dann sitzt er an den Bürotisch und schmettert den nächsten wuchtigen Wurf aufs Blatt, der alles in seiner Umgebung unter seine Form zwingen wird. » Gantenbeins Schönheitsparade geht weiter mit Martin Ebners Pavillonhaufen, Roger Federers Biedermeierhaus, den Eingrabungskünsten unter einem Bauernhaus von August von Finck jr. oder der verpassten Autoeinfahrt im Haus des Autogenerals Sergio Marchionne.Zusammenfassend bleibt Nüchternheit: Die Gesetze der Geometrie sind hart und gelten für alle: D...