Leuchtender Aufbau: 
Das Dachgeschoss setzt sich klar als Neubau ab. Fotos: Beat Bühler

Neues Zentrum


Aus dem Geberit-Stammhaus in Rapperswil-Jona machten Raumfindung Architekten ein Kulturzentrum mit Stadtbibliothek. Eine neue Mitte, die als Krone aus dem Baukörper tritt, und ein grosses Fenster im Obergeschoss sind die einzig sichtbaren Eingriffe des denkmalpflegerisch begleiteten Umbaus.

Wer auf die Toilette geht, kennt Geberit. Angefangen hat die Firma klein in Rapperswil, wo sie ihre ersten Spülkästen – damals noch aus Holz – fertigte und ihre Fabrik ab 1921 etappenweise ausbaute. Seit 1961 wird in Jona produziert und das Stammhaus wurde zum Kulturzentrum der Gebert Stiftung. Als die Eigentümerin Albuville, die die Räume vermietet, 2010 einwilligte, neben der Kultur die neue Stadtbibliothek von Rapperswil-Jona aufzunehmen, war klar: Die alten Mauern mussten gründlich umgebaut werden.Raumfindung Architekten entwarfen eine neue Mitte für die Alte Fabrik, um die zusätzlichen Nutzungen aufzunehmen. Sie brachen den Mittelteil heraus, betonierten ein Untergeschoss, zogen die Fassade wie früher wieder hoch und setzten dem Bau eine Krone auf: ein gläserner Aufbau, der vorhangumwallt ein leuchtendes Zeichen setzt. Die beiden Flügel sanierten die Architekten in Absprache mit der Denkmalpflege. Auch hier mussten sie teilweise tief eingreifen. Den Mauersockel betonierten sie aus, sie verstärkten die Stahlträger zum Teil oder ergänzten Balken. Eine Innendämmung und teilweise neue Fenster sparen Energie, diese Eingriffe bemerkt man kaum. Auf das neue Innere verweist nur das grosse Fenster, das die Architekten im ersten Obergeschoss als repräsentative Öffnung zur Stadt hin setzten.Die neue Mitte ist das Herz des Baus. Unter viel Licht und Luft stehen im zentralen Atrium die Tische des Bistros. Sonst ist das Erdgeschoss der Kunst gewidmet: Links gehts ins Theater, rechts in die Ausstellungshalle der Stiftung. Im ersten Stock befindet sich die Stadtbibliothek, wo Kinder- und Erwachsenenbücher in schlichten MDF-Einbauten versorgt sind. In den Räumen hat man stets die Übersicht, denn die Gestelle sind nur schulterhoch – die Statik trägt nicht mehr – ein Glück für die räumliche Wirkung. Die Architektur unterscheidet subtil: Der Neubau ist kubisch und schlich...
Neues Zentrum


Aus dem Geberit-Stammhaus in Rapperswil-Jona machten Raumfindung Architekten ein Kulturzentrum mit Stadtbibliothek. Eine neue Mitte, die als Krone aus dem Baukörper tritt, und ein grosses Fenster im Obergeschoss sind die einzig sichtbaren Eingriffe des denkmalpflegerisch begleiteten Umbaus.

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