Gesellschaftlich eine hervorragende Leistung. Aber auch architektonisch? Die Wohn- und Gewerbesiedlung Kalkbreite in Zürich. Fotos: Georg Aerni

Nachhaltig oder schön?

Im Architekturjahr 2016 stand der ‹social turn› im Vordergrund. Kann man damit der Architektur gerecht werden? Ein hochkarätig besetztes Podium im Stadthaus Zürich geht dieser Frage nach.

Ist das wirklich noch eine Auszeichnung für gute Bauten? Wird da noch die architektonische Leistung beurteilt oder nur die der Bauherrschaft? Zählt noch der Entwurf oder nur die Nutzung? So und ähnlich murrten viele Architekten mit Blick auf das Ergebnis der kantonalen oder städtischen Auszeichnung für gute Bauten im letzten Sommer. Dort wurden Gebäude gekürt, die rein architektonisch nicht der grösste Wurf sind, wie die Wohn- und Gewerbesiedlung Kalkbreite, gesellschaftlich jedoch ein bemerkenswerter Beitrag.
Eine ähnliche Diskussion bestimmte auch die Architekturbiennale in Venedig: Kurator Alejandro Aravena machte den grössten Zirkus der Branche zur Plattform des ‹social turn›, der neuen Sensibilität für gesellschaftliche Fragen in der Architektur – und bekam dafür promt den Pritzker-Preis verliehen. Derweil pochte Christian Kerez im Schweizer Pavillon auf die Autonomie der Architektur.
Hehre Baukunst oder heilende Baukultur – welche Aufgabe hat Architektur heute? Diese Frage möchten wir im Lichthof des Zürcher Stadthauses diskutieren. Vorher oder nachher kann man einen Blick in die Ausstellung der ‹Auszeichnung für gute Bauten der Stadt Zürich 2011-2015› werfen. Sie läuft noch bis zum 11. Februar auf der Galerie im 2. Stock.

Auf dem Podium sitzen:
– Barbara Buser, alternative Stadtentwicklerin aus Basel
– Marcel Meili, Architekt aus Zürich
– Dr. André Odermatt, Stadtrat in Zürich
– Jórunn Ragnarsdóttir, Architektin aus Stuttgart
Es moderiert Axel Simon, Hochparterre

Zeit: Dienstag, 24. Januar 2017, 19.00 Uhr, Ort: Lichthof im Stadthaus, organisiert vom Amt für Städtebau und Hochparterre, kostenlos und ohne Anmeldung

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