Jörg Boner begrüsst die Gruppe vor dem Axpo Gebäude.

Motor Zusammenarbeit

Der Werkbund Aargau lud zu einem Rundgang, bei dem die Badener Architekten Meier Leder drei ihrer Projekte zeigten, die sie mit den Designern Fabia Zindel und Jörg Boner umgesetzt haben.

Der Schweizer Werkbund Aargau lud vergangene Woche zu einem Rundgang, bei dem die Badener Meier Leder Architekten drei ihrer Projekte zeigten, die sie in Kooperation mit den Designern Fabia Zindel und Jörg Boner umgesetzt haben. Im Fokus stand die spartenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Architekten und Designern.

Erste Station: der Axpo Neubau in Baden. Rolf Meier und Martin Leder führten durch mehrere Sicherheitsschleusen hindurch ins Personalrestaurant. Um trotz hoher technischer Auflagen einen Raum mit stimmiger Atmosphäre zu schaffen, hatten die Architekten Fabia Zindel mit der Oberflächengestaltung betraut. Die Anforderungen an die Textildesignerin waren komplex: Akustikvorschriften, Lüftung und haustechnische Notwendigkeiten mussten in die Gestaltung integriert werden. Während der Projektphase bezog Zindel für zwei Wochen einen Platz im Architekturbüro. So konnte sie das Muster direkt in die Ausführungspläne übertragen. «Die Auseinandersetzung mit dem dreidimensionalen Raum und die technische Umsetzung waren anspruchsvoll. In der Arbeit für mein Label Matrix treffe ich unabhängige gestalterische Entscheidungen. Die Eingebundenheit in den Arbeitsprozess von Meier Leder Architekten und die engen technischen Rahmenbedingungen waren eine interessante Herausforderung», erklärt Zindel. Der Produktdesigner Jörg Boner erarbeitete das Lichtkonzept für das Areal. Im Gespräch mit den Architekten kristallisierte sich heraus, dass die Lösung in der Entwicklung einer Strassenlaterne lag. Im Aussenbereich dient die Leuchte neben ihrer eigentlichen Funktion auch als verbindendes Element zwischen den Gebäudetypen. Im Innenhof wirkt sie als skulpturales Objekt. Auch Boner schätzte den Dialog mit den Architekten: «Oft kennen wir unsere Kunden wenig, wir agieren quasi aus der zweiten Reihe heraus. Dieses Projekt bot die Möglichkeit, mit den Kunden, also Meier Leder, auf eine konkrete Situation hin zu spielen.»


Stationen zwei und drei waren zwei weitere Neubauten: Eine Tagesstruktur in Ennetbaden und ein Gebäude in der Badener Altstadt. Von Zindel stammt die Oberflächengestaltung der Tagesstruktur, von Boner das Lichtkonzept im Treppenhaus des Altstadtgebäudes. Wieder entstanden die Projekte in enger Zusammenarbeit zwischen Designern und Architekten. Sie diskutierten, fantasierten, verwarfen Ideen und dachten sie neu. Eines scheint klar: Das interdisziplinäre Zusammenspiel wirkt auf beide Seiten befruchtend und wirkt als Verstärker für innovative Entwicklungen.

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