Mit der Swiss Re ins Kloster

Mit der Swiss Re ins Kloster

Die Swiss Re baut «Swiss Re Next», ein Bürohaus am Konzernsitz in Zürich. Sie wollte von Hochparterres Chefredakter hören: Was ist und vermag «Corporate Architecture»? Gantenbein sprach, wer in der Architektur für eine Firma sattelfest werden will, muss in die Stiftsbibliothek in St. Gallen eintauchen.

Ein Vortrag über die Architektur der Firma, gehalten für die Swiss Re am 3. November am Konzernsitz Zürich und am 5. November in der Büroburg der Firma in Adliswil. Wenn ich in Kreisen wie dem Ihren reden darf, so frägt man mich oft: Wer ist der Beste? Wer ist die Schnellste? Was ist die Benchmark? Nicht schweizweit natürlich, sondern welt-, ja universumsweit. Zum Können, Architektur und Design mit dem Firmenzweck zu verbinden, sage ich Ihnen also: Die katholische Kirche. Sie ist die Beste, das Vorbild,  Und das sage ich, ein Protestant, der in Fläsch wohnt, einem der ersten reformierten Dörfer der Schweiz. Das ist der Klosterbezirk von St. Gallen. Seit mehr als 1300 Jahren bestimmt ein Grundriss den Bau des Klosters. Der Kreuzgang. Die auf einen Bauplan herab gebrochene Vorstellung vom Jesusweg, der alles mit allem verbindet und hinauf führt in die Ewigkeit. Eine präzise Folge, ein immer gleich gestalteter Mittelpunkt in hunderten Filialen weltweit, die alle zu einer Firma gehören: Der katholischen Kirche. Was sie hier sehen, ist keine Firmenzentrale, sondern ein Filiale in der katholischen Provinz, sie lässt die baukulturellen Herrlichkeit der Zentrale in Rom aber vermuten. Schauen Sie auf dem Bild das plastische Können, mit dem Baukünstler des 18. Jahrhunderts die zwei Türme des Klosters St. Gallen gebaut und ausgestattet haben und vergleichen sie es mit der von bautechnischer Brillanz getriebenen Schachtelarchitektur einiger grosser Firmen von heute. Beide trumpfen auf, in der visuellen Wirkung und städtebaulichen Prägung aber ist die Kirche – ob gotisch, romanisch, barock, klassizistisch, modern oder postmodern – das unerreichte Vorbild. Mich erstaunt das ja immer wieder, sind doch die technischen, die politischen und finanziellen Möglichkeiten mächtiger Firmen heute ungleich viel grösser als sie es vor 200, 300 oder erst recht 500 Jahren für die Kirch...
Mit der Swiss Re ins Kloster

Die Swiss Re baut «Swiss Re Next», ein Bürohaus am Konzernsitz in Zürich. Sie wollte von Hochparterres Chefredakter hören: Was ist und vermag «Corporate Architecture»? Gantenbein sprach, wer in der Architektur für eine Firma sattelfest werden will, muss in die Stiftsbibliothek in St. Gallen eintauchen.

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