Der Verein «vorarlberger holzbau_kunst» verlieh im Juni den 12. Holzbaupreis. Von den 130 eingereichten Projekten zeichnete die Jury, bestehend aus der Architektin Marlene Gujan und den Architekten Ronald Gnaiger und Tom Lechner, neun Gebäude in sieben Kategorien aus. Dabei achten sie nicht nur auf architektonische Merkmale, sondern gleichermassen auch aufs Handwerk – die Symbiose müsse stimmen. Wohnen auch mal andersDie erste Auszeichnung im Journal zur Verleihung geht an das Reihenhaus «LG» in Lustenau in der Kategorie «Mehrfamilienhaus». Dies berufe sich auf die traditionelle Wohnform, in der bis zu drei Generationen unter einem Dach lebten. Statt freistehende Einfamilienhäuser gesellen sich drei zusammen. Es beweist: wohnen in Gemeinschaft muss keinen Abstrich in der Privatsphäre heissen. Auf zwei Geschossen organisiert die Architekturwertstatt Dworzak-Grabher die drei verschieden grossen Wohnungen mit viel Aussenraum: oben der private Balkon, unten die eigene Terrasse, ergänzend dazu ein grosser, gemeinschaftlicher Garten.Doch auch das wegen der Zersiedlung viel kritisierte «Einfamilienhaus» kann in seiner Kategorie einen qualitativen Beitrag bieten. Das prämierte «Haus Birne» in Nüziders überzeugt mit der zweiseitig umlaufenden Balkonschicht, die dem Haus aus Fichtenholz einen leichten Pavillon-Charakter verleiht – vom plumpen Hüsli keine Spur. Unten sind die Jungen, oben wird gewohnt, gekocht, geschlafen und auf der grossen Terrasse das Ambiente inmitten der drei Birnenbaumkronen genossen. Neuwertiger Modulbau und traditionelles HandwerkIn der Kategorie «Sanierung» gewann ein kleines Juwel: das «Ökonomie Gebäude Josef Weiss» in Dornbirn. 1889 als Ergänzung zum Hotel erbaut, 1997 unter Denkmalschutz gestellt. Die Architektin Julia Kick baute das Haus nun in eine Wohnung mit Atelier um. Diese weisen laut Jury wegen der gewerblichen Struktur un...