The Chedi und Chedi Residenzen, Andermatt Fotos: PD

Grobe Grössen

In Davos und Andermatt stehen zwei neue Luxushotels. Sie sind am Schweizer Gestaltungsdiskurs vorbeigebaut und habe aus der Geschichte des Hotelbaus nichts gelernt.

In Andermatt steht das neue Flaggschiff des Alpentourismus: Das Luxushotel The Chedi ist der Auftakt zum Andermatter Resort-Abenteuer. Zum Chedi gehören 119 Wohnungen in Nebenhäusern, die noch im Bau sind. Das Hotel umfasst 50 Zimmer und Suiten, dazu Restaurants, Bars, Bäder; die Zimmergrössen beginnen bei 50 und reichen bis 130 Quadratmeter, Fitness und Wellness erstrecken sich auf 2400 Quadratmetern, und im Bauch des Chedi wartet ein 5 Meter hoher Käsekeller – kurz: ein ausschweifendes Programm, dem das Grösste gerade gross genug ist.Denniston Architects aus Kuala Lumpur bringen diese Masse in sechs Gebäuden unter, die sie dramaturgisch recht gekonnt gruppieren. Ihr Versuch aber, die enorme Masse unter schweren Satteldächern zu verstecken, ist gescheitert. Das Areal ist gross, aber das Raumprogramm ist noch viel grösser. Darum ragt der Hauptbau sieben Geschosse auf und wird im Verhältnis zur Umgebung zum Hochhaus. Die Mehrfamilienhäuser der Siebziger- bis Neunzigerjahre, die rund um das alte Dorf den letzten Massstabssprung brachten, sehen neben dieser aufgetürmten Wucht wie Spielzeughäuser aus.Grober MassstabAuch in Davos stehend fragt man sich, wofür es Baubewilligungsbehörden gibt. Stilli heisst der Ort, an dem das Hotel Intercontinental Mitte Januar 2014 eröffnet. Doch mit der Stilli ist es vorbei. Auf einem Podest am Hang prangt ein glänzendes Riesenei. Ein architektonischer Brüller. Im Podest mit zwei Gebäuderiegeln sind 38 Zweitwohnungen versorgt. Das Ei enthält das Hotel mit 216 Zimmern, Restaurants, Wellness und Sportflächen sowie Kongressräumen auf 1500 Quadratmetern. Mit 10 Geschossen und 42 Metern Höhe ist das Intercontinental nicht nur im Verhältnis zur Umgebung, sondern auch baurechtlich ein Hochhaus. Dazu am Hang und erst noch auf einem Podest erhöht – mehr Protzerei geht nicht. So zieht der goldglänzende Schuppenpanzer alle Blicke auf sich,...
Grobe Grössen

In Davos und Andermatt stehen zwei neue Luxushotels. Sie sind am Schweizer Gestaltungsdiskurs vorbeigebaut und habe aus der Geschichte des Hotelbaus nichts gelernt.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.