Jacques Herzog neben der Berliner Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher. Links: Wilfried Wang (von hinten) und Matthias Sauerbruch (verdeckt).

Gläserne Scheune zwischen zwei Diven

In Berlin stellten Herzog & de Meuron ihren Entwurf für das M20 Museum des 20. Jahrhunderts vor. Sie erlebten 700 konstruktiv kritische Zuhörer und einen parteiischen Moderator.

In Berlin stellten Herzog & de Meuron ihren Entwurf für das M20 Museum des 20. Jahrhunderts vor. Sie erlebten 700 konstruktiv kritische Zuhörer und einen parteiischen Moderator.Berlin steht im Ruf, dass städtebauliche Planungen in Endlos-Debatten zerredet werden, so lange, bis auch die besten Ideen zum feinen Staub des Scheiterns zermahlen sind und nicht einmal die Befürworter noch an ihr Projekt glauben. Als Jacques Herzog und Pierre de Meuron am Mittwoch letzter Woche eingeladen waren, an der Berliner Akademie der Künste Ihren im Architekturwettbewerb von 2016 erstplatzierten Entwurf für das Museum des 20. Jahrhunderts (M20) zu präsentieren, stand zu befürchten, dass dies der Auftakt einer ähnlichen Abwärtsdynamik eines für die Stadt wichtigen Projektes würde. Skeptiker nennen das Gebäude mit dem grossen Glasdach gerne «Scheune», womit auf die Form und das leicht überstehende Satteldach des nicht besonders hohen, aber raumgreifenden Baukörpers angespielt wird. Er soll das städtebauliche Vakuum zwischen den «zwei Diven» füllen, wie die Kunsthistorikerin Kerstin Wittmann-Englert die benachbarten Solitäre nannte, nämlich Mies‘ Neue Nationalgalerie und Scharouns Philharmonie.Der grösste Aldi von Berlin?Mit 700 Personen war der grösste Saal im Akademiegebäude am Hanseatenweg  bis auf den letzten Platz besetzt. Auf der Bühne, die hier beiderseits von Zuschauerrängen umgeben ist, sassen ausser Herzog und de Meuron Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher  und Kulturstaatsekretär Torsten Wöhlert (beide «Die Linke»). Das an eine Zirkusmanege erinnernde Raumsetting wäre prädestiniert gewesen für ein öffentliches Projektbashing vom Feinsten. Es folgte gespannte Stille, in der Jaques Herzog  fast eine halbe Stunde lang Idee und Genese des Entwurfs erläuterte: Warum das Gebäude sehr gut an diese Stelle passt und weshalb auch das ...
Gläserne Scheune zwischen zwei Diven

In Berlin stellten Herzog & de Meuron ihren Entwurf für das M20 Museum des 20. Jahrhunderts vor. Sie erlebten 700 konstruktiv kritische Zuhörer und einen parteiischen Moderator.

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