Einer, der träumte und machte: Stephan ‹Steph› Mäder verlässt nach zwanzig Jahren die Architekturschule der ZHAW in Winterthur. Fotos: Linus Bill

«Früher kamen um 16 Uhr die Putzfrauen»

Stephan Mäder hat zwanzig Jahre lang das Departement Architektur an der ZHAW in Winterthur geleitet. Ein Interview über Ausbildungsplätze und Veränderungen in der Lehre.

Stephan Mäder hat zwanzig Jahre lang das Departement Architektur an der ZHAW in Winterthur geleitet. Ein Interview  über Ausbildungsplätze und Veränderungen in der Lehre. Seit Jahren wird darüber diskutiert, wie viele Ausbildungsplätze in Architektur es in der Schweiz braucht. Neu wollen Chur und St. Gallen eigene Programme anbieten. Gibt es genügend Interesse?Stephan Mäder: Heute wird an drei universitären Schulen und an sieben Fachhochschulen Architektur gelehrt. Die beiden ETHs und die Università della Svizzera italiana unterrichten zwei Drittel aller Architekturstudierenden. Die Fachhochschulen teilen sich das restliche Drittel. Wenn nun Chur und St. Gallen ebenfalls Architekten ausbilden und in Basel eine universitäre Ausbildung geprüft wird, muss man sich fragen, ob es so viele Schulen braucht. Oder besser: Welche qualitativen Profile sie anbieten.Sie sind Präsident des ‹Architekturrats›. Werden dort solche Fragen diskutiert?Im ‹Architekturrat› sind alle Fachhochschulen, die ETHs und die Accademia in Mendrisio vertreten. Es geht um Absprachen und Koordination. Noch muss die Erkenntnis wachsen, dass interne Debatten erwünscht, öffentlich ausgetragene Polemiken aber nicht zielführend sind. Der Architekturrat ist nur so stark wie das Engagement der einzelnen Schulen.Kommt immer noch der grösste Teil der Architekturstudierenden an den Fachhochschulen aus einer Berufslehre?Bei uns in Winterthur schon: 85 Prozent haben eine Lehre absolviert. In Muttenz ist das Verhältnis fünfzig zu fünfzig, und in Genf sind es nur noch zwanzig Prozent, die nach einer Lehre ein Studium beginnen. Warum gibt es immer mehr Studierende, die mit einer Matura an eine Fachhochschule gehen?Zum einen gibt es heute generell mehr junge Menschen, die eine Matura machen. Und es gibt offenbar Studierende, die hohen Respekt oder gar Angst vor dem ETH-Betrieb haben. Dort ist die Konkurren...
«Früher kamen um 16 Uhr die Putzfrauen»

Stephan Mäder hat zwanzig Jahre lang das Departement Architektur an der ZHAW in Winterthur geleitet. Ein Interview über Ausbildungsplätze und Veränderungen in der Lehre.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.