Der neue «Lag Prau la Selva» und die Pfahlbauersiedlung im Modell.

Ein neuer See für Flims

Die Gemeinde Flims will mit einem Resort im Pfahlbauer-Stil in den Ganzjahrestourismus investieren. Entwickelt haben das 32-Millionen-Projekt die Flimser Unternehmensberatung Quant mit dem Churer Architekturbüro Bearth & Deplazes.

An Stelle des sanierungsbedürftigen Sportzentrums Prau la Selva in Flims soll bereits im Jahr 2020 ein 234-Betten Resort mit dem Namen «Nature Retreat Prau la Selva» eröffnet werden. Mit diesem 32-Millionen-Projekt will die Gemeinde in den Ganzjahrestourismus investieren und neue Arbeitsplätze schaffen. Das von der Flimser Unternehmensberatung Quant gemeinsam mit dem Churer Architekturbüro Bearth & Deplazes entwickelte Resort-Projekt ist heute Abend den Medien und der Bevölkerung vorgestellt worden.


Das Sportzentrum Prau la Selva aus den Achtzigerjahren muss aus technischen Gründen saniert werden. In diesem Zusammenhang hat die Gemeinde Rolle, Funktion und das Potenzial des Areals neu definiert. Quant wurde aus diesem Grund beauftragt, ein Umnutzungskonzept für das Sportzentrum und das Areal auszuarbeiten. Im «Nature Retreat Prau la Selva» sind insgesamt 56 Cabins mit 234 Betten geplant. Neben diesen Unterkünften umfasst das Projekt eine Lodge mit Reception, ein Restaurant mit Bar und Lounge, einen Shop mit Rangerdesk, sowie Tagungs-Infrastrukturen. Ebenfalls Teil des «Nature Retreat» sind Stellplätze für Wohnmobile und ein Areal für Zelte. Bei einem Investitionsvolumen von 32 Millionen Franken wird gemäss Projektentwickler Andreas Bärtsch zu Beginn ein jährlicher Umsatz von über fünf Millionen Franken erwartet. Die Gespräche mit Investoren für die Finanzierung des Projekts seien bereits weit fortgeschritten und sollen in den kommenden Monaten weiter konkretisiert werden. Wer das Resort betreiben soll, ist noch nicht klar, die internationale Distributionskraft sei diesbezüglich aber entscheidend.


Die Projekt-Architekten sind Bearth & Deplazes Architekten. Sie wollen die heutige Sportanlage komplett zurück bauen und an der Stelle ein neuer Sees schaffen, den «Lag Prau la Selva». Die Speisung des Sees aus den Bächen der Umgebung sei gesichert, sagt Bearth. Rund um den See soll eine Pfahlbau-Siedlung aus kleinen Wohnhütten in Holzbauweise  entstehen – eine Mischung aus Fischerhaus und Baumhaus, denn sie stehen auf Pfosten im Ufer des Sees, und besitzen Dachfenster durch die man in die Wipfel der darüber aufragenden Tannen sieht. Seeseitig befindet sich vor jeder Hütte eine Terrasse knapp über dem Seespiegel. 


Bei der Grösse des Projekts verwundert der Direktauftrag. Warum die Gemeinde keinen Wettbewerb ausgeschrieben hat? Wir bleiben dran.

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