Im September 2012 besuchte die Landschaftsarchitektin Claudia Moll erstmals das Haus zum Rech in Zürich. Dort suchte sie im Baugeschichtlichen Archiv und im Stadtarchiv Material über Theodor und Otto Froebel – Vater und Sohn –, die als «Kunst- und Handelsgärtner» im 19. Jahrhundert das grüne Zürich prägten wie sonst niemand. Knapp fünf Jahre später hat Claudia Moll nicht nur ihre Doktorarbeit über die Froebels abgeschlossen, sondern sie macht ihre Erkenntnisse auch in einer sehenswerten Ausstellung in eben diesem Haus zum Rech einem breiten Publikum zugänglich.Kunst- und HandelsgärtnerAls der in Thüringen geborene Theodor Froebel (1810–1893) Mitte der 1830er-Jahre nach Zürich kam um als Universitätsgärtner den botanischen Garten zu pflegen, war die Stadt im Umbruch. Die barocken Schanzen wurden geschleift, die zuvor eingeschnürte Stadt hatte nun Platz zu wachsen und auch Platz für öffentliche Grünräume. 1835 machte sich Froebel selbstständig. Der wirtschaftliche Aufschwung in der zweiten Jahrhunderthälfte beflügelte nicht nur das Wachstum Zürichs zur Grossstadt, sondern auch die Arbeit von Theodor Froebel und seinem Sohn Otto (1844–1906). Denn die zu Wohlstand gekommenen Zürcher – einheimische wie zugereiste – bauten sich Villen, die sie mit üppig gestalteten Gärten umgaben. So konnten Vater und Sohn Froebel alle Register ihres Könnens ziehen, und zwar weitgehend konkurrenzlos, waren sie doch Pioniere ihres Fachs. Als «Kunstgärtner», wie sie sich nannten, konnten sie Pläne zeichnen, diese in die Realität umsetzen und zu guter Letzt die von ihnen gestalteten Parks und Gärten auch unterhalten. Für die Stadt gestalteten Theodor und Otto Froebel etwa den Stadelhoferplatz, den (alten) Botanischen Garten auf der Katz, eine kleine Grünanlage auf der Papierwerdinsel, und sie waren an der Gestaltung der Quaianlagen und des Parks am Zürichhorn bet...