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Das Teil-Familienhaus

In Freienwil entsteht ein Doppelhaus, dessen Kinderzimmer von beiden Haushälften her erschlossen sind. Eine Tür führt zur Mutter, die andere zum Vater. Weitere schräge «Sharing»-Ideen sammelt Hochparterre vom 3. bis 7. Mai im Landesmuseum Zürich.

In Freienwil im Kanton Aargau entsteht bis Ende Jahr ein Doppeleinfamilienhaus, das auf den ersten Blick nicht weiter auffällt. Das Satteldach fügt den Bau in die Ortsbildschutzzone ein. Die beiden Haushälften liegen leicht versetzt am Hang. Jede verfügt über einen eigenen Eingang, eine eigene Garage, eine eigene Terrasse. Doch hinter der doppelten Idylle verbirgt sich eine Scheidungsarchitektur: Die beiden Kinderzimmer im Obergeschoss sind von beiden Haushälften her erschlossen. Eine Tür führt in den Haushalt der Mutter, die andere in jenen des Vaters.

Die beiden Ex-Partner ziehen ihre zwei Kinder gemeinsam gross, wollen aber getrennt leben. «Wir fanden kein Haus, das dies ermöglicht», erklären sie. Also beauftragten die beiden den Architekten Roman Zahner vom StudioC aus Berlin. Er entwarf zwei Häuser, die bis hin zur Heizung und zum Grundbucheintrag getrennt sind. Fliegen die Kinder einmal aus, kann die verbindende Tür zugemauert werden. So verwandelt sich das Teil-Familienhaus im Handumdrehen in ein gewöhnliches Zwei-Familienhaus.

Was sich sonst noch alles teilen lässt, erfahren Sie vom 3. bis 7. Mai in Hochparterres ‹Sharing›-Ausstellung im Landesmuseum Zürich. Um die pfiffigsten, berührendsten und verrücktesten ‹Sharing›-Ideen zu finden, fragen wir das Publikum: Was teilen Sie?
 

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