An der 109. Generalversammlung des Bund Schweizer Architekten (BSA) in Genf wählten die Anwesenden der 820 ordentlichen BSA-Mitglieder Ludovica Molo zur neuen Zentralpräsidentin. Damit folgt sie auf den Herisauer Paul Knill (2008-2016). Nach Silvia Gmür (2002-2005) und Alberto Camenzind (1958-1964) ist sie die zweite Frau und die zweite Tessinerin im Amt.Ludovica Molo ist eine gute Wahl: Erstens ist sie eine fähige Architektin. Von 1998 bis 2009 war sie Mitinhaberin des Architekturbüros könz-molo in Lugano. Seit 2010 führt sie mit Felix Wettstein (seinerseits Präsident des BSA-Tessin) das Architekturbüro ‹studio we› in Lugano. Zweitens ist sie städtebaulich und gesellschaftlich erfahren und engagiert. Sie war Tutorin an der EPFL Lausanne und an der Accademia di architettura in Mendrisio sowie Programmdirektorin am SCI-ARC Vico Morcote, aus dem das ‹i2a instituto internazionale di architettura› hervorging. Das i2a versteht sich als Luganeser Architekturforum, das nicht den Fachdiskurs sucht, sondern Brücken bauen will zu Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft (dazu der Online-Bericht über die erste Luganeser Biennale i2a). Ausserdem ist Molo seit 2009 Mitglied der Stadtbildkommission Bern. Drittens, viertens, fünftens? Sie sitzt in Räten und Preisgremien, sie publiziert und sie spricht laut und deutlich. Sie versteht Architektur als öffentliche Angelegenheit und belebt den Diskurs. Im aktuellen Hochparterre spricht sie über die Chancen und Gefahren der neuen Gotthardachse für das Tessin und darüber, welche Rolle Architekten bei Baukultur und Verdichtung spielen müssten.Nun genug der Vorschusslorbeeren: Avanti, Ludovica!...